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11.02.2006

Enertrag und die Gewerbesteuer

Windriese stellt sich gegen Pessimisten

Von Monika Strehlow

Uckermark. Aus dem Zwerg des uckermärkischen Windenergieerzeugers der 90er Jahre wuchs in einem Jahrzehnt ein Wind-Riese. Nicht ohne Stolz verkündeten Jörg Müller, Vorstandsvorsitzender der Enertrag AG, und Prokurist Werner Diwald auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens am Donnerstagnachmittag, dass 2005 das bisher erfolgreichste des Unternehmens sei.

Anlagen mit 125 Megawatt Leistungen seien installiert worden. 120 Mitarbeiter werden heute in dem weiter wachsenden Unternehmen beschäftigt, fünf junge Leute derzeit ausgebildet. Mit „Negativgutachten“, die die dauerhafte Abkopplung der Uckermark von der wirtschaftlichen Entwicklung prophezeien, will sich die Unternehmensleitung nicht abfinden. „Denn wir haben eine Vision für die Wirtschaftsentwicklung der Uckermark“, erklärt Jörg Müller. „Erneuerbare Energiewirtschaft kann hier erfolgreich sein, weitere verwandte Branchen anziehen und zur ländlichen Entwicklung beitragen.“

In die bislang 347 Windkraftanlagen in Deutschland und Frankreich, 120 davon drehen sich in der Uckermark, seien rund 708 Millionen Euro investiert worden. Damit werden nach Diwalds Worten durch die Enertrag jährlich eine Milliarde Megawatt Strom erzeugt, mit denen der Bedarf von einer Million Menschen gedeckt werden kann. „Das entspricht unserer Philosophie, Windkraft aus eigener Kraft zu produzieren“, bezeichnen Müller und Diwald ihr Unternehmen als größte Windkrafterzeugerfirma Deutschlands. Auch in diesem Jahr soll expandiert werden. Nicht nur in der Uckermark, auch in Frankreich sollen den bereits drei vorhandenen Windfeldern weitere folgen. In England laufen Verhandlungen, in Polen wird die Lage sondiert, um neue Anlagen errichten zu können. Kürzlich erst genehmigte das Landesumweltamt Brandenburg den Bau von 22 Windspargel mit je 150 Metern Gesamthöhe und 2,3 Megawatt Leistung im Windfeld Wolfsmoor bei Brüssow. Den hier durch Enertrag investierten 80 Millionen Euro stehen nach Angaben des Unternehmens 520 000 Euro Gewerbesteuer sowie Einnahmen aus Verpachtung und Rechtegewährung für die Gemeinde gegenüber.

Künftig will sich die Enertrag auch Energie aus Biomasse widmen. In Kleisthöhe, Gemeinde Uckerland, soll in Kooperation mit Landwirt Harald Fichtner eine Biogasanlage entstehen, wo bereits ein Rapsdieselwerk produziert. Dafür wurde eine Projektgruppe gegründet. Im Herbst soll die selbst entwickelte Anlage in Betrieb gehen. Unweit dieses Standortes stehen sieben Fundamente neuer Windräder der Enertrag. Deren Bau ruht derzeit – jedoch nicht aufgrund von Widersprüchen, die beigelegt wurden. Sondern wegen der explodierenden Nachfrage in Europa, Amerika und China stockt die Lieferung von Anlagen durch General Electric.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.