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17.05.2006

Brüssower Amtsbrandmeister Einhard Brosinsky erläutert Vorgehen der Feuerwehr

„Grenzen spielen beim Einsatz der Wehren keine Rolle“

BRÜSSOW/MALCHOW (HS). Einem Großbrand fiel am 11. Mai ein massives Stallgebäude der Agrargenossenschaft Göritz zum Opfer. Bei dem Einsatz in Malchow kamen mehrere freiwillige Feuerwehren des Amtes Brüssow zum Einsatz.

Für Irritationen sorgte allerdings, dass die nur wenige Kilometer entfernte Freiwillige Feuerwehr Dauer nicht mit hinzugezogen wurde. Stattdessen wurden Wehren aus wesentlich größerer Entfernung, aber der Amtswehr Brüssow zugehörig, alarmiert. Angeblich sei die Zuständigkeit unterschiedlicher Ämter beziehungsweise Amtswehren der Grund dafür gewesen.

Dieses weist der Brüssower Amtsbrandmeister Einhard Brosinsky entschieden zurück: „Grenzen spielen im Notfall keine Rolle. An erster Stelle steht der schnellste und geeigneteste Weg, um Menschen zu helfen, Tiere sowie Hab und Gut zu retten. Alles andere kann hinterher von den Verwaltungen geklärt werden.“ In der Alarm- und Ausrückordnung (AAO) sei festgeschrieben, welche Kräfte und Mittel der Feuerwehren durch die Leitstelle zuerst alarmiert werden müssen. Dieses sei abhängig von der jeweiligen Schadenslage, beispielsweise einem Brand, einer technischen Hilfeleistung oder einem Gefahrguteinsatz, erläutert der Fachmann.

Nach dem Eintreffen vor Ort entscheide der Einsatzleiter in Kenntnis der realen Situation, ob die vorhandenen Kräfte und Mittel ausreichen oder ob weitere nachgefordert werden müssen. Dabei würden „weder Grenzen zwischen Ämtern, Kreisen, Bundesländern oder Staaten“ eine Rolle spielen, sondern allein die Erfordernisse am Einsatzort und die personelle und materielle Ausstattung der Feuerwehren, versichert Brosinsky: „Gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe und Unterstützung ist bei den Feuerwehren traditionell üblich, zweckmäßig und erforderlich, wie es sich immer wieder in der Praxis gezeigt hat und zeigt.“

Beim Stallbrand in Malchow seien die laut AAO alarmierten Kräfte ausreichend gewesen, um die erforderlichen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einzuleiten und durchzuführen. Als die akute Gefahr einer weiteren Brandausbreitung gebannt war, forderte der Einsatzleiter angesichts der starken Rauchentwicklung weitere Kräfte mit Atemschutzgeräteträgern zur „Restablöschung“ an. „Da in unmittelbarer Nachbarschaft für diesen Zweck weder geeignetes Personal noch die erforderliche Ausrüstung vorhanden ist und kein absoluter ,Zeitzwang‘ mehr bestand, wurden eigene Kräfte und Mittel eingesetzt“, erläutert der Amtsbrandmeister die Hintergründe. Zudem seien zeitweilig der Schlauchwagen und der Atemschutzgerätewagen des Feuerwehrtechnischen Zentrums Prenzlau am Einsatzort gewesen. „Durch die hohe Einsatzbereitschaft der Feuerwehrangehörigen und das gute Zusammenwirken mit der Belegschaft des betroffenen Unternehmens konnte Schlimmeres verhindert werden. Allen am Einsatz beteiligten Personen gilt unser Dank“, würdigte er.

Gleichzeitig erneuerte er den Appell an die Uckermärker zur aktiven Mitarbeit in den Wehren: „Die Feuerwehr hilft! Kommt und helft mit!“ Ein anschauliches Bild können sich Interessierte unter anderem am 20. Mai beim Amtsfeuerwehrtag machen, der um 8 Uhr in Bagemühl beginnt.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.