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10.08.2006

Lesersorgen

Giftpflanze wuchert in Bagemühl

Von Manja Fließ

Die ätzende Herkulesstaude macht sich bei Bagemühl breit. Anwohner fürchten ihr Gift. Noch hatte das Amt keine Zeit, das Übel an der Wurzel zu packen.

BAGEMÜHL. Ein unerwünschter Einwanderer wurde jüngst auf einer Wiese nahe Bagemühl gesichtet: die Herkulesstaude. Bereits elf die ser giftigen Gewächse, auch Riesenbärenklau genannt, hat die Bagemühlerin Regina Kumkar direkt neben dem öffentlichen Weg hinter ihrem Haus gezählt. Jetzt ist sie in Sorge, dass sich die Pflanze, die bei Berührung mit der Haut starke Verätzungen hervorrufen kann, weiter ausbreitet.

Nachdem Anrufe in den Ämtern Brüssow und Prenzlau ohne Reaktion blieben, wandte sie sich an das Lesertelefon des Uckermark Kurier. „Anderswo wird die Pflanze von Männern in Schutzkleidung entfernt“, ärgert sich Regina Kumkar „und bei uns wird nichts gegen sie unternommen. Das verstehe ich nicht.“ Wenn sie wirklich so giftig sei, könne man sie doch nicht einfach stehen lassen. Zumal jetzt die Samen reif werden und sich dann auf der ganzen Wiese verteilen.

„Wenn jetzt nicht bald etwas unternommen wird, haben wir hier im nächsten Jahr doch einen ganzen Urwald davon.“

Aus dem Amt Brüssow hieß es dazu auf Nachfrage, dass man bis dato einfach keine Zeit und kein Personal gehabt habe, um sich um die Entfernung der Pflanzen zu kümmern. „Es kommt ja auch immer auf den Standort an, wie wichtig ein schnelles Handeln ist“, sagt Annemarie Hilpert, Sachbearbeiterin im Ordnungsamt Brüssow. „Jetzt mussten wir uns erst mal um die Bekämpfung der Herkulesstauden im Park von Schönfeld kümmern.“ Da hier wesentlich eher die

Gefahr bestanden habe, dass sich Kinder oder Spaziergänger an der Pflanze verletzen, „hatte das für uns Priorität – zumal dort gerade das Parkfest stattgefunden hat“. Sie versprach aber, dass es auch den Bagemühler Gewächsen demnächst an den Kragen gehen soll.

Doch wie giftig ist die bis zu drei Meter hohe Staude wirklich und warum breitet sie sich zunehmend in der Uckermark aus? „Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde von Imkern hierher gebracht“, so Torsten Blohm, von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, „weil sie sich gut als Bienenweide eignet.“ Sie breitet sich schnell aus und verdrängt mit ihren Riesenblättern andere Pflanzen in ihrer Umgebung. „So extrem giftig ist sie aber nicht. Bei Berührung kann es zu Hautrötungen kommen.“ Es sei ratsam, sie möglichst schnell zu entfernen und sie nicht – auch wenn sie sehr schön aussieht – als Zierpflanze in den Garten zu setzen.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.