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31.08.2006

Kunsthof in Grimme sucht Sponsoren

Ein Künstlerort im Sinne des Gründers

Grimme (MS). Ein Bett aus Briefumschlägen? Bei Elisabeth von Sartory hat diese ungewöhnliche Idee in ihr jüngstes Kunstwerk gesteckt. Ursprünglich sehr eng verbunden mit Literatur wandte sich die studierte Germanistin und Amerikanistin zeitweise dem Film zu, arbeitete in den 80er Jahren für den SFB. Dann probierte sie sich an Textilem – Collagen, Patchwork, Quilt – aus, von denen einige heute ihre Wohnung auf dem „Kunsthof Barna von Sartory“ in Grimme bei Brüssow schmücken.

Die sympathische Künstlerin wäre nicht sie selbst, wenn sie nicht neue Ausdrucksformen gesucht hätte. Erst vor Kurzem zeigte sie in ihrer Galerie mit der Installation „Warten auf Post“ eine Reminiszenz an die Ära des Briefeschreibens mit dem Warten auf Antwort, dem je nach Anlass ungeduldigen. neugierigen oder aufgeregten Öffnen des Umschlages. Diese Situation, auf den Brief eines lieben Menschen zu warten, hat sie in der Ausstattung eines Zimmers mit Bett, Stuhl und Wandschmuck arrangiert. Alle Gegenstände sind mit Streifen zerrissener Geschäftspost „bekleidet“, die Elisabeth von Sartory ursprünglich vernichten wollte…

Ab 9. September, so erzählt sie, sind Teile der „Post“-Installation im Berliner Willy-Brandt-Haus zu sehen im Rahmen der „Synopse“-Präsentation des Verbandes der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. (GEDOCK).

Ein wenig Unterstützung hatte Elisabeth von Sartory beim Aufbau der Installation. Denn den Schriftzug des Titels entwickelten brandenburgische Frauen, die sich auf dem Kunsthof Grimme der Kalligrafie widmeten. Das ist ganz im Sinne des Begründers des Kunsthofes. Barna von Sartory, der leider viel zu früh verstarb. Der Bildhauer und Architekt hatte mit seiner Elisabeth in den 90ern den alten Bauernhof für sich entdeckt. „Unser Ziel war ein Zentrum für Künstler, für Bildhauer, Musiker, Schriftsteller“, erklärt die Hausherrin. Und weiß, dass sich ihr Mann über den Kunsthof heute freuen würde. Es ist kein leichtes Unterfangen; ohne den Broterwerb in Berlin könnte der Kunsthof nicht existieren, bekennt die Hausherrin. „Von Kunst allein kann man nicht leben.“ Und so hofft, sie, dass sich Sponsoren, Mäzene finden, die Künstlern einen bis zu zwei Monaten dauernden Arbeitsaufenthalt in Grimme ermöglichen. Den Rahmen dafür kann sie mit Arbeitsräumen, Galerie und Unterkunft bieten.

Bei Insidern ist der Kunsthof ein Geheimtipp, wovon die Ausstellungen in der Vergangenheit zeugen. Darüber hinaus strömen Gäste zwei- bis dreimal im Jahr zu Veranstaltungen hierher. Die Uckermärkischen Musikwochen bringen seit sieben Jahren hochkarätige Künstler nach Grimme. Auch das Jazzfest Uckermark entdeckte im Juli den Kunsthof für sich.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.