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26.09.2006

Werbeschilder in Brüssow

„Kennt der Kreis denn seine eigenen Grenzen nicht?“

Von Claudia Marsal

AUFREGUNG Für Wirbel sorgt eins der neuen Begrüßungsschilder der Uckermark. Es steht nämlich etliche Kilometer zu früh, meinen Anwohner.

Christian Stübke staunte dieser Tage nicht schlecht, als er auf Wochenendurlaub nach Hause fuhr. Dem zurzeit in Nordrhein-Westfalen tätigen jungen Wollschower fiel nämlich auf, dass in Brüssow (aus Richtung Prenzlau kommend) plötzlich das Schild „Auf Wiedersehen in der Uckermark“ steht. Dieses habe einst seinen Platz hinter Menkin gehabt, versichert der 19-Jährige, also etliche Kilometer weiter. Und das sei auch völlig korrekt gewesen, „denn dort befindet sich die territoriale Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, die liegt doch nicht schon in Brüssow“, ärgert sich Christian Stübke über diese Unkorrektheit. Auch der Menkiner Ortsbürgermeister Torsten Wolff kann sich keinen Reim auf diese Geschichte machen.

„Sind wir jetzt etwa exterritorial, oder was? Das Nachbarland beginnt meines Wissens nicht direkt hinter Brüssow. Aber vielleicht weiß der Landkreis ja nicht mehr, wo er anfängt und endet, sprich kennt seine eigenen Grenzen nicht?“.

Ähnlich äußert sich Gastwirt Klaus Beister, Inhaber des direkt an der Chaussee gelegenen Menkiner Landgasthofes. „Ich habe das neue Schild erst vor ein paar Tagen entdeckt und war doch etwas erstaunt“, sagte der Gastronom dem Uckermark Kurier. Für ihn ist die Neuerung „sachlich total falsch“. Er könne nicht nachvollziehen, wie eine Behörde eine derartige Entscheidung treffen könne. „Haben die sich etwa schon von uns verabschiedet?“, fragt sich Beister. „Keinesfalls“, beteuert Petra Schwanke vom Landkreis. Sie hätten vom Baulastträger, dem Landesbetrieb für Straßenwesen, allerdings zur Auskunft bekommen, dass dem Standort Menkin nicht zugestimmt werden könne und dass die letzte Aufstellmöglichkeit die Ortslage Brüssow sei.

Dem sei man gefolgt. Die Behörde in Eberswalde bestätigte das gestern. „Die Begrüßungsschilder des Landkreises fallen in die Kategorie Werbeschilder und dürfen demzufolge nicht außerhalb aufgestellt werden“, hieß es. Sie seien an freien Strecken nicht zugelassen, müssten immer vor einem Ortsausgangsschild beziehungsweise hinter einem -eingangsschild stehen. Die letzte Möglichkeit sei hier Brüssow gewesen.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.