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16.11.2006

Brüssower Jugendclub

Neue Jugendklub-Adresse angenommen

Von Monika Strehlow

Brüssow. Als sich bei den Jugendlichen in Brüssow herumgesprochen hatte, dass ihr Jugendklub am alten Sportplatz mitten in den Stadtkern umziehen würde, zeigte sich so mancher nicht begeistert davon. Sie fanden das alte Haus einfach großzügiger, das auch in seinem Umfeld viel Platz bot.

Es ist schon wahr, dass sich am Markt die Tischtennisplatte in den Raum „zwängt“. Fußabdrücke an den Wandsockeln zeugen vom eigentlichen Platzbedarf der Spieler. Auch zum Basteln gibt es keinen eigenen Raum mehr. So manche Arbeit muss zur Nacht weggeräumt werden, kann nicht mehr liegen bleiben. Dennoch: Die meisten Jugendklubgänger halfen bei der Ausgestaltung der von der Stadt hergerichteten alten Wohnung. Auf dem Flur kündet ein moderner Schriftzug von den neuen Mietern. In der Toilette „schwimmt“ ein Aquarium an der Glasscheibe. Die für manchen zu niedrigen Türrahmen wurden farbig abgesetzt. Mehr als vier Monate nach dem Umzug haben sich die meisten hier eingelebt. Und wie Leiterin Christel Reichow bestätigt, kommen selbst jene wieder, die sich zum Umzug nicht sehen ließen. Wie sie die Stunden hier gestalten, steht frei. Ein Programm ist nicht vorgeschrieben, aber Möglichkeiten gibt es auch hier – vom Tischtennis bis zum Lesen.

Durchschnittlich 30 bis 40 Besucher registriert Christel Reichow täglich. Die Jüngsten sind gerade zehn Jahre, die Ältesten schon bis zu 20 Jahre alt, doch die meisten gehören den 14- bis 16-Jährigen an. Besonders abends wird es recht eng. Wichtig ist ihnen, Freunde zu treffen, zu klönen und sich auszutauschen. Je nach Laune können sie sich zurückziehen in die „Kuschelecke“, oder zum Dart und Kartenspielen. In einem anderen Raum läuft zu den Serienzeiten der Fernseher. Aber auch Brettspiele und Bücher bleiben im Regal nicht achtlos liegen.

Na, und gegen den kleinen Hunger hat Christel Reichow auch immer ein passendes Rezept. Ihre Kuchen, in der kleinen Küche selbst gebacken, sind begehrt. Und ein Snack aus der Mikrowelle stillt auch den kleinen Hunger. Der Zutritt ist für die jungen Leute jedoch tabu. Dennoch ist der Abwasch dank des gespendeten Geschirrspülers kein Problem.

Tabu ist im Jugendklub auch Alkohol. Das war schon im alten Haus so und wird akzeptiert. Den Rauchern aber – den unter 16-Jährigen wird der Glimmstengel strikt untersagt – gesteht Christel Reichow eine „Insel“ zu. „Ich weiß, dass sonst heimlich in den Räumen geraucht wird“, erklärt sie. Natürlich sind mit einem Jugendtreff auch bestimmte Geräuschpegel verbunden. Daraus resultierende Konflikte mit den Nachbarn werden durch die Öffnungszeiten weitestgehend verhindert. Während im Erdgeschoss die Begegnungsstätte des DRK-Ortsverbandes dienstags und donnerstags vormittags öffnet, ist oben erst von 15 bis 20 Uhr Leben, und Tischtennis darf erst ab 17 Uhr gespielt werden.

Mit einem Blick in die Statistik resümiert Christel Reichow, dass der Zuspruch der jungen Leute nicht nachlässt. Über die regulären Öffnungszeiten hinaus wurden bei 22 Veranstaltungen 304 Gäste gezählt. Übers Jahr heißt das, dass bis Ende Oktober 833 Jugendliche kamen – in den alten wie in den neuen Jugendklub. Nach dem Eröffnungstag im August, einem Tag der offenen Tür, interessierten sich die Brüssower auch weiter für die neue Adresse. So war der Kindergarten „Sonnenschein“ zu Besuch, haben sich Klassen der Regenbogen-Grundschule hier umgesehen.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.