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02.02.2007

Neue Brüssower Schulleiterin verabschiedet sich aus Schmölln

Truhe mit Geschenken verschwunden

von Claudia Marsal

Schmölln. Schulleiterin Sylvia Griem hatte sich das so schön ausgemalt. An ihrem vorletzten Tag in der Schmöllner Bildungsstätte wollte sie in aller Ruhe den Abschied zelebrieren und aus diesem Anlass Schüler und Lehrerkollegen in ihre „Schatztruhe“ – gefüllt mit kleinen Präsenten – greifen lassen. Doch es sollte anders kommen.

Als sich die Pädagogin in der Frühe noch mal schnell zu einer Stippvisite nach Brüssow aufmachte, wo sie ab den Ferien als Schulleiterin fungiert, lief ihr Wild ins Auto und legte die dynamische 46-Jährige lahm. „Das Auto war hin, doch glücklicherweise war die Polizei bereit, mich pünktlich zur Verabschiedung nach Schmölln zu bringen“, verriet sie dem Uckermark Kurier, der vor Ort wartete. Dort angelangt gab es indes den zweiten Schreck. Ihre große, mit Überraschungen gefüllte Metallkiste war verschwunden. „Es muss doch jemand beobachtet haben, wer die mitgenommen hat“, bat sie ihre herbeigelaufenen Schüler um Hilfe. Und in der Tat, die Mädchen und Jungen hatten am Vormittag zwei Männer gesehen, die das Schulgebäude mit der schweren Truhe verlassen hatten. Sylvia Griem alarmierte daraufhin sofort die Polizei, die mit Revierpolizist Lothar Noreko an der Spitze umgehend an den Tatort kam.

Den Beamten wiederum war an einer genauen Täterbeschreibung gelegen, mit der die Kinder erstaunlicherweise sogar dienen konnten. Als besonders aufmerksam erwies sichder elfjährige Tommy Uecker, der die Verdächtigen auf „Mitte 30 und 43“ schätzte und sogar Aussagen zur Kleidung machen konnte. Mit Hilfe eines Kollegen der Bundespolizei, der zufällig mit seinem Fährtenhund zur Stelle war, wurde die Verfolgung der Flüchtigen aufgenommen.

Polizei und Kinder stellten die Ganoven in einer benachbarten Werkstatt, wo sie sich mit der Beute verschanzt hatten. Doch spätestens bei der Festnahme bekam auch der Letzte mit, dass alles nur ein Jux war, ausgeheckt von Schulleiterin Sylvia Griem persönlich und der Polizei. „Wir sollen den Kindern doch immer Prävention nahe bringen, was liegt da näher, als es mal auf die abenteuerliche Weise zu tun.“ Ihre Kiste bekam sie natürlich im Anschluss zurück und dann langte jeder hinein. Einziger Wermutstropfen: der eingangs geschilderte Wildunfall war kein Gag, sondern Realität.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.