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27.10.2007

Mondlandschaft mit Spargel

Straßenbauer auf der L 26 am Wirbeln

Von Monika Strehlow

Brüssow. Dort, wo noch Ende August betagte Kastanien die L 26 von Brüssow in Richtung Wollschow säumten, windet sich auf 3300 Metern eine Piste, die eher einer Mondlandschaft gleicht. Die Fahrbahn liegt ihrer obersten Schicht beraubt, zeigt Spuren früherer Sanierungen.

An drei Stellen sind Kuppen abgefräst worden. Die rechte Fahrbahnseite zeigt sich „abgesägt“, hier schließt die Verbreiterung der neuen Fahrbahn an. Gleich am Ortsausgang von Brüssow sind noch die Kabel und Leitungen der Telekom und des NUWA zu sehen. Die Firmen nutzten den Straßenbau auch für die eigenen Versorgungsaufgaben. So wird mit der neuen Trinkwasserleitung von Brüssow aus die Voraussetzung geschaffen, das Wasserwerk Menkin in diesem Jahr ablösen zu können.

Die Allee ist zum Bedauern vieler abgeholzt, Reststämme grenzen die Baustrecke zu den Feldern hin ab. Die Bäume wichen einer breiteren Straße, die nach langem Warten endlich saniert wird und damit die noch ausstehende Lücke zwischen den bereits ausgebauten Strecken von Kleptow bis zur Landesgrenze nach Mecklenburg-Vorpommern bei Bergholz schließen wird. „Anfangs hatten wir gehofft, wenigstens einen Teil der Bäume auf der vom Ortsausgang Brüssow aus linken Seite der L 26 stehen lassen zu können“, erklärt Bauüberwacher Andreas Barnekow vom Brandenburgischen Landesbetrieb für Straßenwesen in Eberswalde. „Dabei wären große Lücken entstanden. Beim Fällen zeigte sich an vielen geschädigten Bäumen, dass wir richtig entschieden hatten.“ Noch in diesem Jahr, so hofft er, werden die ersten Bäume auf besagter linken Seite neu gepflanzt; Bäume auf der rechten Seite können erst nach dem Bau des Radweges gesetzt werden, der zudem durch Gehölze teilweise von der Fahrbahn abgeschirmt werden soll.

Seit Anfang September sind die Straßenbauer der Malchiner Firma Koch am Wirken, werden dabei oft von Neugierigen beobachtet. So manch einer kommt mit den Arbeitern ins Gespräch, weiß dieses und jenes über die Geschichte der Straße zu berichten. Doch für längeren Plausch bleibt wenig Zeit. In mehreren Gruppen ziehen Bagger den Streifen für die Verbreiterung der L 26 auf 6,5 Meter. Der wird sofort verfüllt mit einer hydraulisch gebundenen Tragschicht, die der Straßenachse ihre Festigkeit geben soll. Da es sich um einen im Fachdeutsch „mittelfristigen Ausbau“ handelt, soll die Fahrbahn schließlich 25 bis 30 Jahre halten.

Noch bis in den Dezember hinein ist mit der Vollsperrung der L 26 zu rechnen. Denn die Straßen- und Tiefbaufirma aus Malchin, die das erste Mal für den Landesbetrieb arbeitet, will viel schaffen, bevor der Winter Einzug hält. „Priorität hat die Herstellung der Fahrbahn“, sagt Andreas Barnekow. Noch bis in die 45. Woche dauert deren Verbreiterung, im Anschluss kann mit dem Aufbringen von Trag- und Bindeschicht begonnen werden. „Vorausgesetzt, dass die Witterung das zulässt. Denn wir wollen die Straße noch in diesem Jahr dem Verkehr wieder öffnen.“ Auch der Radweg soll vorangetrieben werden, da das auf fast 1,6 Millionen Euro bezifferte Vorhaben auch aus EU-Fördermitteln finanziert wird.

Im Zuge des Straßenbaus muss auch die Zufahrt zum Windfeld Wolfsmoor verlegt werden. „Die Mehraufwendungen trägt der Investor, da wir nur zu einer normalen Gewerbeauffahrt verpflichtet sind“, erläutert Bauüberwacher Banrekow. Übrigens begleiten archäologische Untersuchungen die Arbeiten, da hier zwei Bodendenkmale bekannt sind und weitere vermutet werden.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.