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04.03.2008

Mit Wolfsmoor soll es genug sein

Stadtverordnete bekräftigen Ablehnung des Windfeldes

VON GÜNTER RUssACK

BRÜSSOW. Die Brüssower Stadtverordnetenversammlung beschäftigte sich auf ihrer jüngsten Sitzung auch mit dem „Sachlichen Teilplan Windnutzung, Rohstoffsicherung und Rohstoffgewinnung der Region Uckermark-Barnim, Entwurf 2007“.

Bereits im Vorfeld hatte der Ortsbeirat von Grünberg am 19. Februar auf einer Sitzung dazu Stellung genommen. In dem erarbeiteten Entwurf 2007 der Regionalen Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim ist das Windfeld Brüssow mit 264,63 Hektar und Grünberg mit 26,43 Hektar als Eignungsgebiet Windnutzung festgeschrieben. Das Windfeld Brüssow entspricht dem Planungsgebiet Wolfsmoor, das bereits seiner Fertigstellung entgegengeht. Das Windfeld Grünberg wurde neu in den Entwurf aufgenommen. In dem Entwurf heißt es unter anderen: „Im Windeignungsgebiet Grünberg sind erhebliche, aber überwiegend kompensierbare Beeinträchtigungen des Erholungswertes der Landschaft zu erwarten“. Die Stadt Brüssow wird im Beteiligungsverfahren zum Entwurf des Teilplanes um ihre Stellungnahme gebeten.

Der Ortsbeirat des Ortsteiles Grünberg lehnte die Ausweisung dieses Windfeldes ab. Und so waren zahlreiche Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnung aus dem Ortsteil Grünberg und dessen Gemeindeteil Battin zur Stadtverordnetenversammlung erschienen.

In der Bürgerfragestunde meldeten sich viele zu Wort und brachten ihre Ablehnung zum Ausdruck. Sie begründeten ihre Meinung damit, dass die Gebietskulisse des Randowtals als Niedermoorrinne von hoher Natürlichkeit und beeindruckender Schönheit geprägt ist.

Dies trifft besonders für die Gemarkungen Schwaneberg und Battin zu. Durch die Errichtung des geplanten Windfeldes wären sowohl die Gebietskulisse des Randowtals aus Sicht des Tales, als auch die Gebietskulisse der offenen Hügellandschaft mit reizvollen Fernsichten aus Sicht der Dorflagen oberhalb des Randowtales zerstört. Dies lasse sich mit keinerlei Ausgleichsmaßnahmen „kompensieren“.

Bürger erklärten auch in vielen Wortmeldungen, dass das Randowtal zum Vogelschutzgebiet erklärt wurde. Das geplante Windfeld grenzt unmittelbar an diese ausgewiesenen Gebiete an. Der Grünberger See ist ein bedeutender Schlaf- und Rastplatz für Saat- und Blessgänse. Laut Abstandsempfehlung des Landesumweltamtes soll der Abstand der Windenergieanlagen zu solchen Schlaf- und Rastplätzen 5000 Meter betragen. Der Abstand zwischen dem Grünberger See und dem geplanten Windfeld beträgt aber weniger als 2000 Meter.

Nach der Einwohnerfragestunde beschäftigten sich die Abgeordneten mit dieser Thematik und bekräftigten die Meinung der Bürger aus Grünberg und Battin zur Ablehnung des Windfeldes Grünberg. Dagegen soll im Plan 2007 das Wolfsmoor bestehen bleiben, Grünberg aber abgelehnt werden.

Ebenso soll die Kiesgrube Wollschow zur Rohstoffgewinnung im Plan ausgewiesen werden. Bürgermeisterin Gisela Müllenhagen machte den Vorschlag, dass der Bauausschuss der Stadt gemeinsam mit der Amtsverwaltung aus der Ablehnung des Ortsbeirates Grünberg und der Meinung der Abgeordneten die Bedenken und Anregungen formuliert. Sie sollen auf der nächsten Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung gestellt werden.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.