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02.08.2008

Brüssower Feuerwehr im Einsatz

Flammen fressen sich durchs Getreide

Von Heiko Schulze

Schwaneberg/Wallmow. Der kleine Ort Schwaneberg wird von Sirenenklang erfüllt. Unermüdlich pumpen Kameradinnen und Kameraden aus zehn Freiwilligen Wehren Wasser aus dem Haussee, um die Tanks wieder aufzufüllen und unverzüglich aufs brennende Getreidefeld zurückzukehren. Über diesem steigen drohend dunkle Rauchwolken in den Nachmittagshimmel auf. Mit 22 Einsatzfahrzeugen sind die Wehren aus Schmölln, Damme, Bertikow, Hohengüstow, Blankenburg, Gramzow, Fredersdorf, Brüssow, Wallmow und Eickstedt herbeigeeilt, nachdem die Rettungsleitstelle gestern Nachmittag 13.31 Uhr Großalarm auslöste. Der unberechenbare Wind treibt sein Spiel mit den Flammen, die in der Nähe von Schwaneberg offensichtlich ihren Anfang nahmen.

Als das Feuer sich stetig auf ein bewohntes Gehöft zubewegt, beschließen die Polizisten um Polizeihauptkommissar Ulf Richter, die Evakuierung der dort verbliebenen Frauen einzuleiten. Deren Männer sind am Kampf gegen die Flammen beteiligt. Eilig werden die wichtigsten persönlichen Papiere zusammengesucht, das Auto in Fluchtrichtung abgestellt, als der Wind erneut seine Richtung ändert und der engagierte Einsatz von insgesamt 70 freiwilligen Kameradinnen und Kameraden zu sichtbaren Erfolgen führt. Zugleich ziehen Bauern mit Pflug und Egge Wundschneisen in die Getreidefelder. So entspannt sich eine Stunde nach Brandausbruch die Situation und das abseits gelegene Haus bleibt von den drohenden Gefahren verschont. Den Bewohnern fällt eine Steinsammlung von ihren Herzen.

Edwin Gollin, Einsatzleiter und Gramzower Amtsbrandmeister, der die Rettungskräfte koordinierte, findet später lobende Worte für deren Leistung und Zusammenspiel. Eine drohende Katastrophe konnte abgewendet werden. Gegen 15 Uhr war die Gefahr in Gänze gebannt. Der entstandene Gesamtschaden wird auf 150 000 Euro geschätzt.

Wenig später suchen Kriminaltechniker die verbrannten Flächen – circa 80 Hektar – nach verdächtigen Spuren ab. „Das Feuer brach mitten auf dem Feld aus. Zu diesen Zeitpunkt war dort keine Technik eingesetzt“, weist Richter auf den akuten Verdacht der Brandstiftung hin. Dieser wird durch die vorgefundenen Spurenlage erhärtet.

Vor dem Hintergrund der zahlreichen Feldbrände der vergangenen Wochen appelliert der stellvertretende Kreisbrandmeister Einhard Brosinski an die Landwirte, bei ihren Erntemaschinen auf Wartungsintervalle und eine sorgfältige Reinigung zu achten: „Teilweise entsteht der Eindruck, dass die Technik auf Verschleiß gefahren wird.“ Aus Gründen der Sicherheit empfiehlt Brosinski zudem den Bauern, ihre Felder „anzumähen“ um so mit Scheibeneggen oder Pflügen sogenannte Wundstreifen anlegen zu können. Diese Geräte sollten während der Erntekampagne auch unbedingt in der Nähe für den Ernstfall bereitstehen. Dass Löschgeräte mit an Bord und aufs Feld gehören, sei an sich selbstverständlich: „Mitunter kann ein simpler Feuerlöscher dazu beitragen, dass es gar nicht erst zu einem Großeinsatz kommen muss.“ Dass die Feuerwehr im Fall der Fälle ausrücke und alles unternehme, um Leben zu schützen, drohenden Schaden einzudämmen, sei sicher: „Dieses befreit aber niemanden von der eigenen Vorsorge und Sorgfaltspflicht.“

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.