18.12.2008 1. Quartal 2009 bringt neuen ArztKleinstadt sucht einen HausarztVon Monika Strehlow Brüssow. Gute Aussichten auf einen zweiten Hausarzt haben 2009 die Einwohner von Brüssow und des Umlandes. Schon bevor Internist Peter Stojanow zum 30. September dieses Jahres seine Praxis offiziell schloss, hatte die Stadt Möglichkeiten geprüft, einen zweiten Arzt in die Region zu holen. Anfang September erschien im Uckermark Kurier sogar eine Anzeige „Kleinstadt sucht Hausarzt“. Räumlichkeiten für eine Arztpraxis sind vorhanden. Denn schon im Jahr 2000 ließ die Stadt im Haus der Begegnungen Warte- und Sprechzimmer herrichten, in denen dann Stojanow praktizierte. Nicht nur nach Meinung von Bürgermeister Michael Rakow riss dessen Abschied eine Lücke in die ärztliche Versorgung der Brüssower. „Jetzt haben wir nur noch Dr. Ralf Tarnow in der Stadt, der etliche Patienten von Stojanow übernommen hat. Klar, dass sich Wartezeiten verlängern, worüber viele Brüssower klagen.“ Vor diesem Hintergrund seien die Sprechzeiten schon erweitert worden. „Außerdem geht es ja auch um eine mögliche Vertretung“, argumentiert der Bürgermeister weiter. Varianten, nach denen zum Beispiel Ärzte aus dem benachbarten Polen in Brüssow praktizieren könnten, räumt er wenig Chancen ein angesichts der Zulassungsbedingungen in Deutschland. „Ich bin zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr die Situation entspannen können“, verweist er auf eine Bewerbung aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern. Sollte sich diese nicht realisieren lassen, gäbe es noch andere Möglichkeiten, deutet der Bürgermeister tageweise Sprechstunden eines zweiten Hausarztes in Brüssow an. Ähnlich versorgt auch der Prenzlauer Zahnarzt Dr. Krenz die Stadt. Dessen Sprechstunden am Markt werden gut angenommen. In der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) liegen inzwischen die Bewerbungsunterlagen für den zweiten Hausarzt in Brüssow vor. Pressesprecher Ralf Herre sieht keine gravierenden Gründe, die gegen eine Zustimmung sprächen. Zwar lägen die Prioritäten zur Stärkung hausärztlicher Versorgung in der Uckermark derzeit in ländlichen Regionen wie Angermünde. „Dennoch werden wir diese Bewerbung befürworten, da die Uckermark ein Schwerpunkt für uns ist.“ Anfang nächsten Jahres wird die Bewerbung bearbeitet, im Anschluss haben die KVBB und deren Nachbar-KV in Mecklenburg-Vorpommern darüber zu entscheiden. Für Ralf Herre ist das erste Quartal zur Genehmigung ein realistischer Termin. Quelle: Prenzlauer Zeitung Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier. |