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07.05.2009

750 Jahre Brüssow

Blick in 300 Jahre Brüssower Gutshaus

Von Monika Strehlow

Brüssow. Vor etwa drei Jahren hatte sich Ingrid Haase das erste Mal mit dem Gedanken getragen, die Geschichte des Gutshauses Brüssow zu erforschen und festzuhalten. Mit ihrem Mann, dem Bildhauer Volkmar Hasse, richtete sie sich hier ein neues Zuhause ein, in dem beide beste Arbeitsbedingungen finden. Und das 750. Jahr der Ersterwähnung der Stadt sei ein schöner Anlass, den Brüssowern ein Stück ihrer eigenen Geschichte vorzustellen.

Am Sonnabend, dem 9. Mai, ist es nun soweit. Das Künstlerpaar lädt anlässlich des Stadtjubiläums ins Gutshaus zur Eröffnung der Ausstellung „Das Gutshaus in Brüssow – Zur baugeschichtlichen Entwicklung“ ein. Mittels Karten, Urkunden, Texten, Inventarien, Grundrissen, Fotos ermöglicht Ingrid Haase einen Blick in über 300 Jahre des Objektes und der Stadtgeschichte.

Da finden nicht nur historisch Interessierte manch neues Detail, von dem sie bisher nichts ahnten. Zum Beispiel, dass der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. in seinem Streben nach Einnahmequellen am 7. Dezember 1725 auch das Brüssower Gut ersteigert hatte – für einen Dumpingpreis von 43 000 Talern. Die damalige Wertschätzung der gesamten Besitzung derer von Ramin belief sich auf 65 578 Taler.

Die akribische Suche nach Zeugnissen der Jahrhunderte gestaltete sich für Ingrid Haase recht aufwendig. Sie führte die Ruheständlerin bis in die Landes- und Staatsarchive nach Potsdam und Berlin. „Doch es hat mir Spaß gemacht. Mein ganzes Berufsleben lang habe ich davon geträumt, einer Sache ganz in Ruhe und ohne Termindruck nachzugehen“, lacht sie . Natürlich ist sie auch dem Geschehen in den 1930er Jahren nachgegangen, als die Domäne in den Händen von Generalfeldmarschall Mackensen war. Und sie spart auch die Zeit des Gutshauses als Schule nicht aus.

Übrigens: Wer die Ausstellung im Jubiläumsjahr von Brüssow besucht, steht gleichzeitig mitten im Lebenswerk von Volkmar Hasse. Denn rund 450 Quadratmeter des Erdgeschosses nutzt der Bildhauer, um seine Werke in Szene zu setzen, die – wirft man einen Blick auf den Hof und in den Park – mit seinen Stelen im Freiraum kommunizieren. So erzählt sich der neue Abschnitt in der Geschichte des Gutshauses wie von selbst. Am 17. Mai wird Volkmar Haase auf dem Markt von Brüssow ein Stück aus seiner Werkstatt enthüllen – die „Skylla“, von der Sparkasse Uckermark den Brüssowern gesponsert. Sie wird mehr als ein I-Tüpfelchen auf den neugestalteten Platz setzen. Mit der Gutshaus-Ausstellung und der Stele zeigen Haases ein Stück weit, wie eng sie seit ihrem Zuzug vor sechs Jahren mit diesem Ort verbunden sind. Nun würde sich Ingrid Haase freuen, wenn endlich auch die angekündigte Festbroschüre in die Öffentlichkeit kommt, die auch ihre Geschichte des Gutshauses beinhaltet. Da sich die Publikation hinzieht, haben sich Haases entschlossen, einen Auszug der Foschungsergebnisse gesondert zu veröffentlichen – in einer Broschüre und im neuen Katalog „Volkmar Haase – Skulptur 1956 - 2008“, die beide zu Ausstellungsbeginn zu haben sind.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.