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18.05.2009

Heimatmuseum wieder eröffnet

Riesenecho auf ungeplanten Kinoabend

Von Monika Strehlow

Brüssow. Selten stehen den Brüssowern Geschichte und Gegenwart so eng beieinander wie in ihrem Jubiläumsjahr. Davon zeugten wieder die Ereignisse am Freitagabend, als im Hotel „Zum Schwan“ der Dokumentarfilm „725 Jahre Brüssow“ von Günter Stoltzmann und das zweite Heft der „Beiträge zur Geschichte der Stadt Brüssow“ präsentiert wurden. Und auch der gestrige Nachmittag legte davon Zeugnis ab, als der Marktplatz mit einem Kunstwerk von Volkmar Haase gekrönt und das Heimatmuseum wiedereröffnet wurden.

„Wir sind nicht in Cannes. Doch Ihr zahlreiches Kommen zeigt, wie sehr Brüssow an diesem Film interessiert sind“, begrüßte Annemarie Eich am Freitag fast 200 Besucher im Saal des „Schwan“-Hotels. Im Mai 1984 hatten ihn Günter Stoltzmann und Werner Seemann auf Schmalspurfilm gebannt. Fast ein Jahr später wurde er von Wilfried und Annemarie Eich vertont. Stoltzmann – der Schuhmachermeister hatte gefilmt, musiziert, gesungen, komponiert – kopierte den 20-Minuten-Streifen später auf Video und hatte ihn an seine Mitstreiter weitergegeben. Der Film stieß nun, ein Vierteljahrhundert danach, auf ein lebhaftes Echo. Bei vielen Szenen wurde herzlich gelacht – zum Beispiel über junge Frauen in schicken Kleidern, aber mit Sandalen an den Füßen, die in Kniestrümpfen steckten. Meist aber herrschte Schweigen, denn die Szenen berührten die Zuschauer auf verschiedene Weise.

Seit Jahresbeginn schon würdigen die Brüssower in verschiedenen Veranstaltungen die Gründung ihrer Stadt. Nur dieser Kinoabend war im Festterminkalender nicht vorgesehen. Im Nachhinein wäre es schade gewesen, hätte es ihn nicht gegeben. „Das war unsere Zeit, so haben wir gelebt. Und da ist natürlich auch Politik mit drin“, sagte Annemarie Eich dem Uckermark Kurier.

Im Anschluss fanden die von vielen Einwohnern lange erwarteten zweiten „Beiträge zur Geschichte der Stadt Brüssow“ reißenden Absatz. Inhaltlich knüpft die Redaktion mit Gisela Müllenhagen, Heiderose Richter, Margit Glowe, Beate Gärtner, Hans-Joachim Rahde und Andreas Mitschard an die Ausgabe zur 725-Jahrfeier an. Mit über 20 Autoren schlagen sie in Wort und Bild einen historischen Bogen von der Eiszeit und der Stadtgründung bis in die Gegenwart, stellen die Geschichte des Gutshauses ebenso in den Blickpunkt wie die der Feuerwehr, des Amtes oder auch der Partnerschaft mit Salzkotten. Von A wie Apotheke bis V wie Vereine werden Brüssower Institutionen vorgestellt. Nicht allen Wünschen heimatgeschichtlich interessierter Bürger konnte nachgekommen werden, lässt die Redaktion wissen und hofft, dass das Anregung zu einem dritten Heft sein könnte.

Dank vieler Sponsoren und Anzeigenkäufer in der Broschüre kann die Stadt sie für 7,50 Euro anbieten – eine großzügige Geste im 750. Jahr. Auf Käufer warten die Hefte nun in der Bibliothek, in der Bäckerei Plank, im Landshop „Ihre Kette“ und im Quelle-Shop.

Lebhaft Anteil nahmen die Brüssower auch gestern an der Enthüllung der Skulptur „Skylla“, die der Bildhauer Volkmar Haase den Brüssowern zum Geschenk machte. „Was scheinbar fremd, ist morgen vertraut“, hofft er auf die freundliche Akzeptanz seiner Kunst. Dank seiner und der Spende der Sparkasse Uckermark wurde die Neugestaltung des Marktes zum 750. Gründungsjahr abgeschlossen.

Mit der Wiedereröffnung des ebenfalls neu gestalteten Heimatmuseums klang das Wochenende für die Brüssower aus. Nun geht es mit vereinten Kräften an die Vorbereitung der Festtage vom 3. bis 5. Juli. Einen Festumzug in 84 Bildern wollen die Akteure der „Arbeitsgruppe 750-Jahrfeier“ auf die Beine stellen. Mitstreiter sind immer noch willkommen, versichert Annemarie Eich. Sie hebt das Engagement von Gisela Müllenhagen hervor, „auf deren Schultern die ganze Verantwortung lastet“. Diese wiederum bedankt sich bei allen, die bei einer Haussammlung für den Festumzug insgesamt 2326,78 Euro spendeten. Und sie appelliert an alle Brüssower, ihre Grundstücke und Häuser zum Festwochenende herauszuputzen.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.