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05.08.2009

Sanierungsarbeiten am Brüssower See

Wasserstand im Brüssower See steigt bereits

Von Monika Strehlow

Brüssow. Der Pegel des Großen Brüssower Sees sei seit Beginn der Sanierungsarbeiten um 17 Zentimeter angestiegen. Thomas Will, Geschäftsführer der Ingenieurbüro Kutiwa Projekt GmbH Friedland verweist bewusst auf das erste erfreuliche Ergebnis des Brüssower Projektes. Ist es doch ein Indiz dafür, dass sich die Anstrengungen von Stadt und Amt, von Land und Landkreis, von Ingenieurbüro und Firmen schon jetzt lohnen, bevor alle Maßnahmen umgesetzt sind.

Seit Langem plant Brüssow, die Sichttiefe des Großen Sees zu verbessern. Zunehmend hatten Schwebstoffe des bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebten Gewässers belastet. Es verfügt über keinen eigenen Zufluss, wird nur aus Oberflächenwasser gespeist, die direkt oder über die umliegenden Felder in den See gelangen.

Mit der unteren Naturschutzbehörde und dem Landesumweltamt konnte im Vorjahr das 846 000 Euro-Vorhaben auf den Weg gebracht werden, für das Ende 2008 grünes Licht aus Potsdam kam. Über die Investitionslandesbank trägt Brandenburg aus seinem Förderprogramm Gewässersanierung mit 670 000 Euro den Hauptanteil.

Erfolg versprechen sich die Akteure von einem ganzen Maßnahmenkomplex. Zum einen werden die Bereiche, an denen vor allem Wasser zufließt, umgestaltet. Außerdem ist das Wehr, in dem das abfließende Wasser über eine Drainage in Richtung Randow geleitet wird, bereits erneuert worden.

Zum anderen soll der See mit einer aluminiumhaltigen Substanz, dem so genannten Fällmittel, behandelt werden, um die Konzentration von Nährstoffen zu senken.

Fortgesetzt wird auch das Abfischen von Graskarpfen. Rund neun Tonnen Weißfische zog der Prenzlauer Fischereibetrieb schon an Land. Insgesamt 14 Tonnen abzufischen sieht das fischereiwirtschaftliche Konzept vor, nach dem ein neuer Besatz im gesunden Verhältnis von Fried- und Raubfisch aufgebaut werden soll – was besonders auch den Brüssower Anglerverein freuen wird.

Während das Fällmittel erst im Oktober durch das Institut für Gewässerökologie Gützkow eingebracht wird, laufen die Bauarbeiten schon seit Wochen auf Hochtouren. Am Westufer, parallel zur alten Fahrenwalder Straße, strahlt das neue Wehr bereits in frischem Grün. Steigt der Wasserpegel des Brüssower Sees höher als erwünscht, strömt das Wasser auf vier Metern Breite ab. Singt der Pegel, dann wird es hier zurückgehalten. „Ohne Schieber ist es nicht nur wartungsarm, sondern auch nicht manipulierbar“, verweist Thomas Will auf Vorteile des durch die Firma Roock Bremerhaven errichteten Bauwerkes.

Neu gebaut wurden auch im Brüssower Parkbereich, an der Verbindung zum Kleinen See, bereits so genannte Kastenfangdämme, die eine zusätzliche Vegetation verhindern sollen. Hier sind außerdem noch drei kleinere Durchlässe zu erneuern.

Am Nordufer des Großen Sees nehmen derweil die ersten beiden neuen Nährstofffallen – eine Art biologischer Kläranlage – Gestalt an – eine Aufgabe der Neubrandenburger Brunnen- und Wasserservice GmbH. An einem durch Feuchtigkeit geprägten Abschnitt ist die Firma dabei, einen Teil des Seenrundweges zu erneuern. Noch in diesem Jahr werden die Nährstofffallen bepflanzt, erklärt Geschäftsführer Heinz Richter. Im November wird das Gesamtprojekt entsprechend der Planung beendet.

Wie wirkungsvoll es ist, wird sich im Anschluss während der folgenden Erhebungen erweisen. Doch schon heute sind sich Amt und Stadt Brüssow einig, nicht umsonst Kraft, Zeit und Geld zu investieren. Denn der Große See von Brüssow ist die touristische Attraktion für die Stadt und beliebter Anziehungspunkt für „Wasserratten“, Angler und Erholungssuchende.

Besonderen Dank richtet Bürgermeister Michael Rakow in diesem Zusammenhang an Marina Biederstedt, Chefin der Brüssower Landwirtschaftlichen Produktions AG, die die Beeinträchtigungen am Feldrand während der Bauarbeiten akzeptiert hatte.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.