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29.10.2009

Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege geht nach Battin

Elektromeister Dähn ist total überrascht

Von Monika Strehlow

Uckermark. Seit 15 Jahren werden private Denkmaleigentümer in Deutschland mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege ausgezeichnet. Im jährlichen Wechsel loben ihn der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in einem alten und einem neuen Bundesland aus.

In diesem Jahr sind es Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Gleich drei Preisträger kommen dabei aus der Uckermark. Die Denkmalpflege GmbH Prenzlau wird für ihre seit Jahren bekannte Qualität an Denkmalbauten und das Angermünder Architektenpaar Krassuski für die Sanierung des Forstarbeiterhauses Poratz (Altkreis Templin) geehrt. Mit dem Elektromeister Thomas Dähn aus Battin steht auch ein Kleinstunternehmen in der Riege der brandenburgischen Geehrten, denen am 26. November in der Staatskanzlei dieser Preis offiziell überreicht wird.

Für den Handwerksmeister kommt diese Ehrung völlig überraschend. Denn zum einen hatte er die Elektroanlage im denkmalgeschützten Müllerhaus seines Dorfes schon 2006 erneuert. Zum anderen hätte er sich nicht träumen lassen, dass diese Arbeit so hoch anerkannt wird. „Denn es war mein erstes Projekt in diesem Ausmaß in einem denkmalgeschützten Haus“ gesteht Thomas Dähn.

Dass es sich bei dem zweigeschossigen Bau von 1787 um ein wertvolles Objekt handelt, ist ihm schon klar gewesen. Denn davon zeugen die bis heute erhaltene schwarze Küche mit dem bis in den First offenen Abzug oder die Räucherkammer ebenso wie die Stuckarbeiten im Wohnzimmer und der historische Ofen. Die noch erhaltenen Lehmwände geben dem Fachwerkbau sein Gepräge. Der Lehm ist es auch, der dem Elektromeister das Arbeiten nicht ganz leicht machte. „Es ist nicht so einfach wie im klassischen Hausbau mit Gipswänden.“ Anspruchsvoll war auch der Anschluss der Deckenbeleuchtung im großen Wohnzimmer, bei der der Stuck nicht beschädigt werden durfte. Die Fachjury des ZDH jedenfalls zeigte sich überzeugt von der Arbeit im Müllerhaus.

Der Preis gibt dem bescheidenen Uckermärker ganz sicher neuen Auftrieb. 1990 hatte er sich selbstständig gemacht. „Ich war in der LPG und musste bei Null anfangen“, erinnert er sich.

Der Bauboom in den Folgejahren verhalf ihm zu etlichen Aufträgen. An rund 35 Eigenheimen hatte er bis 1999 pro Jahr zu tun. Viele Stallanlagen und andere Landwirtschaftsbauten kamen hinzu. Doch der Bauboom ist vorbei, heute ist sein Unternehmen eine Ein-Mann-Firma. Da kam ihm der Auftrag am Müllerhaus natürlich recht. Günstig sei die Lage in dem kleinen, einhundert Einwohner zählenden Ort, unweit des Firmensitzes gewesen. Das habe ihm Fahrtaufwand erspart. Auf den 26. November freuen er und seine Partnerin Silke Giser sich schon. „Wir ziehen uns schick an und fahren hin“, erklärt sie bestimmt. Außerdem: Zwei Tage zuvor feiert Thomas Dähn Geburtstag.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.