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12.11.2009

Fischesterben

Großes Rätselraten um den Brüssower See

Brüssow (MS). Die Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Sichttiefe des Großen Brüssower Sees sind auf Anweisung des Amtsdirektors Detlef Neumann vorerst gestoppt. Erst wenn die Laboruntersuchungen mögliche Vergiftungserscheinungen der Fische ausschließen, wird neu entschieden, informierte Neumann auf der Stadtverordnetenversammlung am Dienstagabend in Brüssow.

Am Wochenende hatten an der Oberfläche treibende Fische besorgte Einwohner auf den Plan gerufen, die am Montag auch den Uckermark Kurier informierten. So nutzten Amtsdirektor und Bürgermeister Michael Rakow die reguläre Sitzung für Informationen. Hinzu gebeten hatten sie den Geschäftsführer des Planungsbüros Kutiwa Friedland, Thomas Will, der für die baulichen Aspekte verantwortlich zeichnet, sowie Jan Grzegorzewski, Arbeitsgruppenleiter des Instituts für angewandte Gewässerökologie, das die Wassersanierung verantwortet.

Am 5. Oktober sei mit dem Ausbringen des Fällmittels – zur Bindung von Phosphor, der das Nährstoffwachstum begünstigt – begonnen worden, hieß es in der Runde, in die auch Zuschauer einbezogen waren. Gleichzeitig setzte der Prenzlauer Fischereibetrieb wie im Projekt vorgesehen das Abfischen der Spiegelkarpfen und Weißfische fort. Der Fischbestand mit fast industriellen Werten, so bisherige Erhebungen, sorge zusätzlich für Stress.

Bisher sind rund vier Fünftel des Aluminiumchlorids ausgebracht. Zur Bauberatung am Mittwoch, dem 4. November, waren Verhaltensauffälligkeiten bei ersten Fischen beobachtet worden, die an der Oberfläche trieben. Das habe sich verstärkt, sodass Neumann am Donnerstag den Stopp veranlasste. Übers Wochenende schienen immer mehr Fische betroffen, der Uckermark Kurier berichtete. Am Dienstag, dem 10. November, befuhren Bürgermeister und Bauausschussvorsitzender, Bauamtsleiter, der Prenzlauer Fischer und Jan Grzegorzewski erneut den über

40 Hektar großen See, stellten keine weitere Schädigung bei den Fischen fest. Für den Fischwirt und Diplomagraringenieur Grzegorzewski ist das Ganze vorerst rätselhaft. „Alle anderen Parameter wie Sauerstoffgehalt und pH-Wert liegen im normalen Wert“, gesteht er dennoch Stresssituation für die Fische ein. Denn der pH-Wert wurde in den letzten Wochen von 8,3 auf 7,0 gesenkt – eine aus seinen Erfahrungen anderer Projekte unbedenkliche Änderung. Detlef Güßbacher, Diplomingenieur für technischen Umweltschutz mit 20 Jahren Erfahrungen in baulicher Gewässersanierung, hielt dagegen: Höchstens 0,8 bis 1 pH-Wert Änderung würden Fische ohne Schädigungen vertragen. Befürchtungen, dass diese zu viel Fällmittel aufgenommen hätten und nicht mehr genießbar seien, waren nicht auszuräumen.

Nummern für alle Garagen

Im nächsten Jahr sollen die Garagen im Stadtgebiet Brüssow nummeriert werden. Der Beschluss, für die notwendigen Schilder 200 Euro auszugeben, wurde einstimmig angenommen.

Klagen über Zerstörung

Einwohner des Brüssower Ortsteils Trampe beklagen das Zerfahren der Ortsdurchfahrt, seit das Windfeld Wallmow errichtet wird. Bürgermeister Michael Rakow will Vertreter des Landkreises in die Stadtverordnetenversammlung einladen, um Klarheit zu erhalten. Auf Nachfrage hieß es gestern aus der Kreisverwaltung, dass Trampe nicht im mittelfristigen Straßenbauprogramm bis 2015 enthalten ist. Dezernent Reinhold Klaus sagte zu, dass der Zustand sofort kontrolliert und die Straße gegebenenfalls repariert werde.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.