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11.01.2010

Einhard Brosinsky im Gespräch

"Unzufriedenheit mit Verband bald ausräumen"

Uckermark. Mit Wirkung vom1. Januar 2010 wurde Einhard Brosinsky, Amtswehrführer in Brüssow, durch den uckermärkischen Landrat als stellvertretender Kreisbrandmeister insEhrenbeamtenverhältnis auf Zeit berufen. Damit wird der Brüssower zum dritten Mal für sechs Jahre dieses Ehrenamt ausfüllen. Darüber kam RedakteurinMonika Strehlow mit ihm insGespräch.

Seit zwölf Jahren stehen Sie dem Kreisbrandmeister zur Seite, leisten seit 40 Jahren selbst Dienst in der Feuerwehr. Welchen Schwerpunkt wollen Sie für Ihre neue "Legislatur" setzen?

Der Brandschutz und damit zusammenhängende Aufgaben sind Pflichtaufgabe der Kommunen. Doch im Landkreis kommen die einzelnen Träger, sprich die Kommunen, den Forderungen aus dem Landesgesetz unterschiedlich nach. Dabei werden in den Haushalten unterschiedliche Prioritäten für die Belange der Feuerwehren gesetzt.

Geben denn die Gefahrenabwehrbedarfspläne dabei keine Richtschnur?

Ja, sie sind auf der Basis einer Gefahren- und Risikoanalyse aufzustellen und bilden dann für fünf Jahre die Grundlage der Arbeit für die Träger des Brandschutzes. Die Pläne regeln dann die Aufgaben der Wehren vor Ort, die Anzahl der Fahrzeuge, die Ausstattung mit Technik und so weiter. Sie werden durch die Brandschutzträger beschlossen und sind die Arbeitsgrundlage.

Nicht nur der jeweilige Kreisbrandmeister beklagt seit Jahren das hohe Durchschnittsalter von Fahrzeugen. Diesem Problem kann offensichtlich nicht so schnell begegnet werden?

Das ist relativ zu sehen, denn in den letzten Jahren ist viel in neue Autos investiert worden. Im Zuge des Aufbaus der Stützpunktwehren zum Beispiel förderte das Land die Anschaffung von Fahrzeugen zu 50 Prozent, auch für die Zubringerwehren. Das Alter der Fahrzeuge ist und bleibt ein Problem, wenn man bedenkt, dass die Neuanschaffungen nach der Wende heute auch schon wieder 20 Jahre alt sind. Die alte Einsatztechnik wird durch die Feuerwehrangehörigen mit viel Aufwand gepflegt und instandgehalten. Trotzdem wird aus einer Krähe kein Kolibri.Und noch eins kommt hinzu. Viele Kameraden müssen um ihre Technik und die Erhaltung ihrer Wehr kämpfen.

Als Vizekreisbrandmeister haben Sie auch die Brandschutzeinheit Uckermark zu führen. Worum handelt es sich dabei?

Das ist eine "Sondereinheit für spezielle Einsätze". Durch die Träger werden nach dem Solidarprinzip Personal und Technik der Wehren bereitgestellt. Der Landkreis kümmert sich um die Ausbildung und die Führung der Einheit. Eingesetzt wird sie durch das Land eingesetzt, zum Beispiel bei entsprechenden Schadenslagen, Havarien oder Katastrophen wie dem Elbehochwasser oder dem Deponiebrand in Bernau. Für die grundsätzliche Strukturierung der Einheiten, gibt es zwar seit 1993 ein entsprechendes Dokument. Doch befinden sich diese Einheiten noch immer im Findungsprozess. Da wünschte ich mir, das vom Land endlich eine einheitliche Neustrukturierung erfolgt.

Wie schätzen Sie die Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband des Landkreises Uckermark ein?

Das Bemühen des Verbandes um Arbeitsplätze für Kameraden ist hoch anzuerkennen. Jedoch gibt es im Moment einige Unzufriedenheit, die wir in Kürze auszuräumen hoffen.Warum sind Sie unzufrieden?Nicht nur ich, sondern auch Kameraden der Brüssower Amtsfeuerwehr sind zum Beispiel der Auffassung, dass sich der Verband noch mehr um die Interessen seiner Mitglieder sorgen sollte. Wir halten es mit dem alten Grundsatz: Die Politik schwankt hin und her, doch Feuerwehr bleibt Feuerwehr.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.