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17.05.2010

Klassik in Grimme

Musiker spielen trotz aller Widrigkeiten für Dorfkirchen

Grimme (MS). Zum Glück sind die Musiker des Preußischen Kammerorchesters nicht abergläubig. Im Gegenteil: Am Sonnabend trotzten sie allen Widrigkeiten, die den geplanten Benefizkonzerten in Küstrinchen und Grimme den Garaus hätten machen können.

Für ihre erkrankte Konzertmeisterin Aiko Ogata übernahm Jakub Rabizo (Violine) die Leitung beider Konzerte - die er mit Charme und Humor meisterte. Nur Petrus wollte nicht mitspielen. Für die empfindlichen Instrumente sind knapp neun Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit wie Gift. Aber auch um die Gesundheit der Musiker nicht aufs Spiel zu setzen, entschlossen sich die Preußen, das Programm in Küstrinchen zu raffen. Der Förderverein der Dorfkirche hätte alles verstanden, auch eine Absage. Deshalb gab es schon den ersten Beifall für die Musiker, noch bevor Rabizo zum ersten Ton ansetzte.

Der Wunsch nach einem Wiedersehen in Küstrinchen war den Musikern wie ein besonderes Dankeschön auf ihrem Weg in den Norden des Landkreises nach Grimme bei Brüssow. Dort steckten sie erneut in Nöten. Zwar hatten die Veranstalter auch hier ein Einsehen, dass bei solch winterlichen Temperaturen in der Dorfkirche kein Spielen ist. Elisabeth von Sartory ermöglichte kurzerhand das Konzert auf ihrem Kunsthof, wohin Musiker wie Zuhörer umzogen. Doch der Kontrabass, auf den ein Großteil des Konzertes "Meisterwerke der Klassik" aufgebaut ist, hatte offensichtlich durch den Temperaturwechsel Schaden genommen. Und wieder stand an diesem Tag ein Konzert auf Messers Schneide. Doch enttäuschen wollten die Musiker die sich dicht drängenden Konzertgänger auch hier nicht und improvisierten. Mit Mozarts "Divertimento F-Dur", Edward Elgars "Salute d' amour" und Robert Schumanns "Träumerei" schenkten sie den Zuhörern berührende Minuten, ließen mit Vivaldis Sommer aus dessen "Vier Jahreszeiten" auf bessere Zeiten hoffen. Lautes Lachen gar war zu vernehmen, als die Streicher die Bogen beiseite legten und das "Plink, plank, plunk" von Leroy Anderson zupften und klatschten.

Die "Preußen" schlugen sich wacker, beeindruckten durch Haltung und Spiel.Wie zufrieden ihre Zuhörer waren, davon zeugten die Einnahmen beider Benefizkonzerte, die den Dorfkirchen zugute kommen.Und wenn der Sonnabend als Generalprobe für ihre am 29. Mai beginnende Reihe "Klassik in Dorfkirchen" gewertet wird, dann muss den Uckermärkern nicht bange sein um die elf bis zum 5. September angesetzten Veranstaltungen in Herzfelde, Gollmitz, Menkin, Pinnow (bei Potzlow), Göritz, Schönermark, Röpersdorf, Milow, Alt Placht, Wartin und Dauer.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.