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18.05.2010

Steinreich

Salzkotten-Stein hat nun seinen Platz

Von Monika Strehlow

Brüssow. Ein Jahr nachdem der neu gestaltete Brüssower Markt zum Internationalen Museumstag mit Volkmar Haase's Stele "Skylla" gekrönt wurde, erhielt er am Sonntagnachmittag noch ein besonderes i-Tüpfelchen: Der Salzkotten-Stein wurde in einem offiziellen Akt an seinem endgültigen Standort enthüllt.

Den Fels hatte Brüssows Partnerstadt Salzkotten zur 750-Jahrfeier am Juli-Festwochenende 2009 mitgebracht. Mit beiden Stadtwappen und den Städtenamen erinnert er an die am 16. September 1993 begründete Partnerschaft. Gemeinsam mit Bildhauer Haase hatte die Arbeitsgruppe Kultur der Stadt den jetzigen Platz ausgewählt, erläuterte Bürgermeister Michael Rakow. Jetzt stehen Stele und Stein, von Steinmetz Ulrich Duttke in Position gerückt, in einer Sichtachse, die dem Brüssower Mittelpunkt eine neue Facette verleiht. Und: Damit gibt es auch in Brüssow ein sichtbares Zeichen für die Kontakte nach Salzkotten. Dort gibt es bereits eine Brüssow-Straße und das Stadtwappen im Straßenpflaster, wie Amtsdirektor Neumann erläuterte. Die Partnerschaft lebe vor allem durch viele Kontakte wie sie die Singegemeinschaft und die Feuerwehr pflegen, aber auch durch viele private Freundschaften, die mit den Jahren gewachsen sind.

Anlass für die neue Standortbestimmung bot der Internationale Museumstag, der auch im Vorjahr den Rahmen für die "Skylla"-Eiweihung geboten hatte. Schon seit Jahren bereiten sich die Brüssower gut auf diesen Sonntag vor, rücken immer neue Themen in den Blickpunkt. So öffnete sich auch diesmal das Heimatmuseum am frühen Nachmittag. Viele Besucher kannten noch nicht dessen neues Konzept, das der Geschichte der Alt-Lutheraner und deren Auswanderung nach Amerika viel Raum widmet. Interesse zogen auch die drei Fotoalben mit Motiven der Jahrhundertfeiern zu den 700. 725. und 750. Stadtgeburtstagen auf sich. Aber auch die Vitrine mit Dokumenten und Fotos aus dem Leben von Max Lindow war neu gestaltet. Nicht ohne Grund, wie Museumsleiter Günter Trester im Hotel "Zum Schwan" beim plattdeutschen Nachmittag erklärte. So soll an die Lebensdaten des Mannes erinnert werden, der am 27. Mai 1875 in Fahrenwalde geboren und in Brüssow zwölf Jahre als Lehrer arbeitete, bevor er nach Prenzlau ging. Am 25. April jährte sich sein 60. Todestag. Erich Kesten habe 1964 schon beklagt, dass Plattdeutsch aussterbe, zitierte Trester den Museumsmitbegründer und begrüßte Dr. Annegret Lindow. "Brüssow hatte in unserer Familie einen gutenRuf; mein Vater hat diese Verbindung nie aufgegeben", bedankte sie sich für die Einladung. Ein schönes Beispiel für die bis heute wirkenden Kontakte Max Lindows nach Brüssow durfte sie wenige Minuten zuvor auf dem Marktplatz erleben. Anna Mitschard schenkte der Lindow-Tochter einen Briefumschlag mit unbekannten Gedichten und Briefen Max Lindows an den Onkel. Herzliche Aufmerksamkeit herrschte im Saal des "Schwans", als sie dann ihren Vater rezitierte; Gedichte und Texte, die eine Ahnung davon gaben, wie es früher in Brüssow allenthalben geklungen haben muss. Im Wechsel mit Annegret Lindow ließ die Brüssower Singegemeinschaft mit Chorleiter Johannes Mönch Lieder des Heimatdichters erklingen.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.