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21.08.2010

GANZ NEBENBEI

Modern und blitzschnell

VON MONIKA STREHLOW

Briefeschreiben ist aus der Mode gekommen. Wer mit der Zeit gehen will, schickt SMS oder twittert und chattet – nein nicht chillen, das ist wieder was ganz anderes. Ein Wunder, dass die gute alte Post überhaupt noch etwas zu tun hat. Ihr großes schönes Haus in Prenzlau hat sie ja schon verlassen. Oder will sie, längst im Rentenalter, vielleicht gar nicht mehr schwere Postsäcke hin- und her tragen?

Geld verwalten mit einer eigenen Bank ist anscheinend viel lukrativer. Außerdem scheint es gefährlich, besonders auf dem Land, Briefkästen noch durch menschliche Hand füllen zu lassen. Oft lauert hinterm Zaun ein Hund, der schon auf den Briefträger wartet. Diesem Risiko will die Post ihre Mitarbeiter wohl nicht mehr aussetzen.

Wie sonst ist es zu erklären, dass Benachrichtigungskarten für die Wahl des Landrates am 28. Februar jetzt zur Wahlleiterin in Brüssow retour kamen mit dem Vermerk, die Empfänger seien nicht zu ermitteln? Die Gute fand das viel zu ernst, als dass sie darüber hätte lachen können. Denn der Hammelstaller Weg ist von Brüssow aus in Minuten zu erreichen – auch ohne Postkutsche.

Die Karten selbst auszutragen wäre fürs Amtsbudget preiswerter gewesen und schneller gegangen. Die Deutsche Post brauchte sechs Monate – für Nichts. Ob die Wahlergebnisse jetzt angefochten werden können, sei dahingestellt, schließlich durfte sich der Kreistag schon entscheiden. Vielleicht sollte es das Amt Brüssow nun mit

dem von der Post angepriesenen E-Postbrief versuchen. Das ist modern und geht blitzschnell. Vorausgesetzt, alle Dörfern bekommen endlich Internetanschluss.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.