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03.02.2011

Pfarrstelle besetzt

Brüssower Herausforderung angenommen

Von Monika Strehlow

Brüssow. Zur Freude der Kirchengemeinde, aber auch vieler Brüssower ist im Pfarrhaus wieder Leben eingezogen. Mit Matthias Gienke tritt hier ein Mann von jugendlichen 28 Jahren in die Fußstapfen von Matthias Tuve, der sich 2009 aus familiären Gründen von der Pfarrei hatte verabschieden müssen.

Geboren in Loitz bei Demmin hatte Gienke einen schnurgeraden Weg zum Diplom-Theologen eingeschlagen, verrät er gestern im Gespräch mit dem Uckermark Kurier. Nach dem Grundwehrdienst studierte er in Greifswald und Wien Theologie. In der östereichischen Metropole nutzte er die Gelegenheit, auch andere Lehrmeinungen zu hören.

Begeistert redet er über das sich anschließende Jahr mit einem Konfirmandenprojekt im Kirchenkreis Demmin und Stralsund: "Für mich war das keine Arbeit. Es war einfach schön zu erleben, wie 14- bis 16-Jährige agieren." Als "Pastorlehrling" erlebte er dann zweieinhalb Jahre auf der Insel Rügen, wo er in Gartz von der Wiege bis zum Grab alles lernte, was ein Pfarrer können muss. Das Pfarramt in Brüssow sieht der offenherzige Theologe als Herausforderung. Und das nicht nur, weil er für Brüssow und seine Ortsteile sowie Fahrenwalde, Bröllin und Friedrichshof verantwortlich ist. Pastorenanfänger würden da hingeschickt, wo Not am Mann ist, weiß er. "Viele junge Leute ziehen weg. Die Menschen wurden in der Vergangenheit der Kirche entfremdet, von ihr entfernt." Daran habe sich bei der Generation auch 20 Jahre nach der Wende kaum etwas geändert. "Das Wissen darum, was wir machen, tendiert bei manchen heute noch gegen Null."

Doch diese Herausforderung nimmt Matthias Gienke gern an. Er will auf die Menschen zugehen und ihnen vermitteln: "Die Kirche ist für alle da. Selbst für jene, die ausgetreten sind." Auch in Brüssow stehe die Kirche mitten im Ort. Und er will mit ihr den Menschen ein Stück im Herzen verwurzelter Heimat vermitteln.

Über das Wie ist er mit dem Gemeindekirchenrat noch im Gespräch. "Wir befinden uns in der Findungsphase", sagt der junge Pastor in Anstellung. Seine Ordination soll am 15. Mai stattfinden. An besagtem Sonntag werden die Brüssower wieder den Museumstag begehen und da biete sich ein gemeinsames Fest an, deutet Gienke an.

Im beruflichen Werdegang befindet er sich in der Entsendung, hat also drei Jahre Zeit, Fuß in dem Beruf, der als Berufung gilt, zu fassen. Dann kommt es darauf an, ob sich der Gemeindekirchenrat für ihn entscheidet. "Doch ich habe nicht in Brüssow begonnen, um mich bald wieder zu verabschieden", bekundet er lächelnd seinen Willen, hier eventuell sesshaft zu werden.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.