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16.07.2011

Frauenhagen

Anwohner über "Wildnis" verärgert

Von Dajana Richter

Frauenhagen. Lange Risse im Fundament. Große Löcher im Dach. Die Ziegel kurz vorm Abrutschen. Das Unkraut meterhoch. Im beschaulichen Frauenhagen bei Brüssow legen die Einwohner eigentlich viel Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild ihrer Häuser und Grundstücke. Doch zwischen den kleinen Wohlfühl-Oasen findet man auch den einen oder anderen Schandfleck, der sich selbst überlassen wurde - sehr zum Ärger der Anwohner.

An den betreffenden Gebäuden nagt unübersehbar der Zahn der Zeit. So versuchen Dieter Mittelstaedt, Heinz Reich und Wilfried Densdorf seit vielen Jahren, auf diese Problematik aufmerksam zu machen - ohne Erfolg. "Die Gemeinde lässt uns total im Stich", sagt Mittelstaedt.

Eines der betreffenden Grundstücke liegt direkt an der Kreisstraße. Der Garten wirkt wie ein undurchdringlicher Urwald und das frühere Wohnhaus ähnelt einer Ruine. "Der Besitzer hat vor einigen Jahren das Dach abgetragen und das Haus damit dem Verfall preisgegeben", so Wilfried Densdorf. Gesetzlich sei das sogar legitim, erklärt Dieter Werth, Leiter des Bau- und Ordnungsamtes im Amt Brüssow. Doch es dürfe dadurch niemand gefährdet werden. Aus diesem Grund musste der Eigentümer das Hausdach entfernen, da ein Sicherheitsrisiko bestand. Es müsse auch kein Zaun um das verwilderte Grundstück errichtet werden. "Zur Absicherung würde auch ein rot-weißes Absperrband ausreichen", so Werth. Nun soll der Eigentümer angeschrieben werden.

Doch es ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Der zugewachsene Garten behindert auch die Sicht, wenn man vom Weg auf die Kreisstraße abbiegen will. "Die Autos kommen sehr schnell um die Kurve, da sie zum Ortsausgang beschleunigen", so Densdorf. Um einen besseren Überblick zu bekommen, mähen die Männer gelegentlich das hohe Kraut am Straßenrand ab. "Wir haben in den Stadtvertretersitzungen den Wunsch nach einem Spiegel geäußert, doch bisher ist nichts passiert." Der Antrag für einen Straßenspiegel wird gestellt, wenn das Verkehrsamt es für nötig hält, verspricht Dieter Werth. Dies müsse nun geprüft werden. Zudem hätte die Straßenmeisterei am Donnerstag den Straßenrand ausgemäht, sodass es wieder eine gute Einsicht gibt, so Werth.

Ein Sicherheitsproblem stelle auch die Scheune zwei Grundstücke weiter dar, die direkt an einem öffentlichen Weg gelegen ist. Im Dach klaffen bereits große Löcher. Und auch weitere Ziegel scheinen nur auf einen stürmischen Tag zu warten, um ihren Weg nach unten anzutreten. "Hier laufen Leute lang und Kinder spielen auf der Straße. Das ist gefährlich", sagt Mittelstaedt. "Es muss scheinbar erst etwas passieren." Doch der Eigentümer der Scheune ist nach Auskunft von Dieter Werth verstorben. Das Gericht hätte bislang noch keinen Nachlasspfleger eingesetzt. Nach einer Besichtigung vor Ort, ordnete der Ordnungsamtsleiter ab Montag eine Sperrung des Gemeindeweges ab der Scheune an. "Denn da muss ja niemand lang."

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.