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10.11.2011

Leute aus Woddow

„Löwenzahn“ gedeiht prächtig

Von Monika Strehlow

Kürbisse zwischen Knallgelb, sattem Orange und Dunkelgrün bietet die ehemalige Eggesinerin Uta Zahn derzeit in ihrer Gärtnerei „Löwenzahn“ an. Aber nur noch wenige Tage, denn die Biogärtnerin bereitet sich darauf vor, ihr Unternehmen winterfest zu machen.

Woddow (MS) Mitten in den knallgelben bis dunkelgrünen Kürbissen sieht Uta Zahn wie eine Gartenfee aus. Doch die 45-Jährige steht mit beiden Beinen fest im Leben. Nicht nur, weil sie als Mutter von drei – nun fast erwachsenen – Kindern und Frau eines Landwirtes die Familie managt. Sondern auch, weil die Diplomagrar-Ingenieurin es geschafft hat, sich mit der Biogärtnerei „Löwenzahn“ eine eigene Existenz aufzubauen.

Zwar betont sie, dass es ein schmales Einkommen sei. „Von der Gärtnerei allein könnte eine Familie nicht leben. Und ohne die Unterstützung durch meinen Mann wäre vieles auch nicht zu schaffen.“ Dennoch kann Uta Zahn stolz auf sich sein. Immerhin behauptet sie sich seit 1999 auf dem umkämpften Biomarkt, baut auf drei Hektar rund 30 Sorten Obst, Gemüse und seit fünf Jahren auch Wildkräuter an. Und erfüllt als Mitglied des Verbund Ökohöfe Nordost die strengen Kriterien biologischer Produktion.

In Eggesin geboren, lebt sie seit mehr als 20 Jahren in Woddow, sieht sich als Uckermärkerin. So kommt es, dass sie ihre Geschäfte vor allem in Vorpommern bis nach Ueckermünde, aber auch in Wallmow abwickelt. „Der Berliner Raum ist für mich zu weit weg. Zudem ist der Preisdruck dort zu hoch für uns“, erklärt sie die Hintergründe.

Zwar freut sie sich über Laufkundschaft, doch die Direktvermarktung organisiert Uta Zahn vorwiegend übers Internet. So schwört eine feste Stammkundschaft auf Tomaten, Paprika oder Gurken aus Woddow. Bei den Kartoffeln scheiden sich die Geister. „Die Älteren verlangen lieber nach den mehligkochenden wie die Kalena, die Jüngeren kaufen eher festkochende wie die Agila.“

Schritt für Schritt entwickelte sich das kleine Unternehmen der Woddowerin. Die Nachfrage nach Bioprodukten stieg, sodass sie seit 2008 auch Hofverkauf anbietet. „Viele Leute wollen nicht lange umherfahren und nehmen lieber von einem Ort alle Einkäufe mit“, spricht die Unternehmerin aus eigener Erfahrung.

Von A wie Bio-Abwasch über K wie Kaffee oder W wie Wein bis hinzu Z wie Zimt erhalten Besucher hier vieles, was das Leben von Leuten schöner macht, die auf Bio schwören. „Dabei lege ich Wert darauf, dass möglichst vieles aus der Region kommt“, sagt Uta Zahn und zeigt auf Milchprodukte aus Brodowin oder Lobetal.

Seit dem Vorjahr kündet zudem eine 200 Quadratmeter große Trockenhalle von den Wildkräutern, die sie in ihre Produktpalette aufgenommen hat. Komplett mit einer Fotovoltaikanlage bedeckt und an den Seiten offen für reichlich Zugluft, trockneten hier wie in einer Tabakscheune schon im zweiten Sommer verschiedene Kräuter und Wildblumen. Die Sämereien von Thymian, Glockenblumen, Habichtskraut oder Schafgarbe sind bundesweit gefragt. Sogar auf dem Großflughafen Berlin-Brandenburg kann es gut sein, dass dort im Frühjahr Wildblumen aus Woddow blühen.

Kontakt: 039742 81869

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.