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11.02.2012

Leute

„Das macht mir Spaß“

von Monika Strehlow

Zu Hause die Hände in den Schoß legen will Margit Glowe nicht. Die gestandene Verkäuferin verliert vor fünf Jahren ihre Stelle und macht sich seitdem für das Brüssower Museum nützlich. Jetzt freut sie sich über eine auf drei Jahre ausgelegte Aufgabe aus Fördergeldern.

Brüssow - 15 Ehen sind im Jahr 2000 im Brüssower Standesamt besiegelt worden; 1994 beging Dieter Bergfeld den 25. Gründungstag seines Geschäfts – solche und andere Ereignisse hat Margit Glowe in wochenlanger Fleißarbeit zusammengetragen. Seit November des Vorjahres aktualisiert die gelernte Verkäuferin die städtische Chronik und kann inzwischen einen dicken Ordner mit Texten und Bildern vorlegen. Da geht es ums Tagesgeschehen wie ums Vereinsleben oder das Gutshaus, die Stadtmauer oder die Schule…

Die meisten Brüssower kennen Margit Glowe noch als Verkäuferin in der BHG; doch vor fünf Jahren verlor sie diese Anstellung. Seitdem freut sie sich über jede Aufgabe und Beschäftigung. Besonders das Heimatmuseum hat es ihr angetan. Vor zwei Jahren hob sie den neuen Museumsbeirat mit aus der Taufe.

Heute ist sie glücklich über ihre neue Beschäftigung, die ihr über die Ländliche Arbeitsförderung Prenzlau e.V. in Kooperation mit der Stadt ermöglicht wurde. Zu je einem Drittel finanzieren Bund, Land und Landkreis die auf den Tourismus ausgerichtete Maßnahme im Rahmen des Programms „Arbeit für Brandenburg – Bürgerarbeit“, auch mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds. Doch über das komplizierte Förderprozedere macht sie sich weniger Gedanken, viel zu sehr ist sie schon mit der Chronik und dem Heimatmuseum beschäftigt. So bereitet sie mit Museumsleiter Günter Trester und Pastor Matthias Gienke eine Ausstellung über Altbischof Albrecht Schönherr vor, der seine erste Pfarrstelle in Brüssow hatte.

Für die Chronik nutzt sie vor allem die Ausgaben des Amtsblattes. Darüber hinaus sucht sie das Gespräch mit den Einheimischen über die jüngere Geschichte, die so schnell vergessen wird. Jüngst erst saß Erwin Kieselbach bei ihr im Haus der Begegnung. Beide wollen das Wissen über die Gefallenen des II. Weltkrieges überarbeiten und die unterschiedlichen Angaben neu recherchieren. Besonders freut sich Margit Glowe, dass sich auch junge Leute für die Geschichte ihrer Heimatstadt interessieren. Torsten Eich zum Beispiel forscht mit an den Gefallenenlisten. Steffen Weber ist der Brüssower Eisenbahnhistorie auf der Spur. Und auch ihr Sohn Norman hilft der Mutter bei ihren Forschungen, deren Ergebnisse sie natürlich auch alle im Computer erfasst.

„Das ist Arbeit, die ich kann und die mir Spaß macht“, freut sich die 60-Jährige. Mit den drei Projektjahren im Rücken schaut sie außerdem viel gelassener auf die Zeit bis zur Altersrente. „Das lässt mich ruhiger schlafen“, sagt sie erleichtert. Und derart motiviert entwickelt sie bereits neue Ideen, freut sich auf die neue Urlaubersaison. Gemeinsam mit dem Brüssower Tourismusverein will sie die Stadt für Gäste noch interessanter machen.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.