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21.03.2012

Musik

Geburtstagsparty vor der ersten Kerze

von Monika Strehlow

Der St. Sophien Orgelverein Brüssow gehört zu den jüngsten Interessengruppen in der Uckermark, die sich dem Erhalt der Königin der Instrumente widmen. Auf dem Jahresempfang am Sonntag wollen die Mitglieder in Grimme auch um Unterstützung werben.

Brüssow (MS)

Wenn der St. Sophien Orgel e.V. Brüssow kommenden Sonntag zum Jahresempfang nach Grimme einlädt, sind es immer noch drei Wochen bis zu seinem ersten Geburtstag. Doch schon am 25. März wollen die 15 Mitglieder fleißig um weiteren Zuspruch werben.

„Denn wir benötigen viel Unterstützung und noch viel mehr Mitstreiter“, betont die Vorsitzende Asta von Oppen. Die Theologin hatte am 16. April 2011 gemeinsam mit dem Brüssower Pfarrer Matthias Gienke, mit Studenten, Lehrern, Angestellten und Rentnern den Orgelverein aus der Taufe gehoben. Sie alle eint der Wunsch, Musik zu den Menschen zu bringen, noch mehr Kunst und Kultur in den Kirchenkreis einziehen zu lassen.

Mit elf Kirchen betreut Matthias Gienke ein großes Gebiet. Viel ist an den Sakralbauten in den letzten Jahren schon saniert worden. Dennoch steht es mit deren Ausstattung nicht zum Besten. Während in Brüssow, Menkin, Bagemühl, Grimme, Fahrenwalde und Bröllin spielbare, teilweise restaurierte Orgeln zur Verfügung stehen, müssen Grünberg und Wollschow auf teils defekte Harmonien zurückgreifen. In Woddow gibt es kein Instrument und von der Battiner Kirche ist leider nur die Bauhülle erhalten.

Der Orgelverein will jeder Kirche zu einem bespielbaren Instrument verhelfen. Doch das Geld ist knapp, Sponsoren werden immer seltener, weiß auch Asta von Oppen. Voller Dankbarkeit spricht sie über die Hamburgerin Marga Schuback, die sich in die Menkiner Kirche verliebt hatte und unglaublich viel in die Restaurierung der Renaissanceausstattung einschließlich der Grüneberg-Orgel investierte. „Sonst hätten wir in Menkin heute noch nicht diese sehr schöne Kirche wiederhergestellt“, würdigt sie das Engagement der alten Dame. Im Mai soll sie deswegen mit dem Ehrenpatronat geehrt werden. Doch solche großzügigen Spenden sind Einzelfälle. Also heißt es, weiter Mittel einzuwerben, will der St. Sophien Orgelverein sein großes Ziel erreichen. Als Erstes haben sich die Mitglieder vorgenommen, für Woddow eine Sammelaktion zu starten. Die Kirche verfügt zwar über eine Orgelempore, doch das Instrument dazu fehlt ihr.

Eine Orgel allein reicht aber nicht aus, die Musik zu den Menschen zu bringen. Dafür sind auch Menschen, die sie spielen können, nötig. Aber auch da gebe es Hoffnung, sagt Asta von Oppen. Kirchenmusiker Daniel Debrow, Kantor auch in Gartz/Penkun und Pasewalk bildet Orgelschüler aus, unter denen sich derzeit auch vier junge Brüssower befinden.

Zudem finden die Bemühungen des noch jungen Vereins in Landesmusikdirektor Prof. Frank Dittmer aus Greifswald willkommene Unterstützung. Gemeinsam mit Andreas Kitschke, dem regionalen Orgelsachverständigen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg -schlesische Oberlausitz, wird Dittmer in der Grimmer Dorfkirche das Konzert zum Jahresempfang gestalten.

Die beiden stellen die 1910 gebaute Grüneberg-Orgel in den Mittelpunkt, die 1980 durch die Firma Stöber aus Berlin überholt und 1999 grundlegend von Orgelbauer Wolter aus Zudar/Rügen saniert wurde. Im Anschluss sollen sich auf dem Kunsthof Barna von Sartory Mitglieder und Gäste im Gespräch näher kommen.

Nach diesem ersten, gleichsam als Geburtstagsfeier geltenden Konzerttermin stehen zwei weitere im Kalender des Orgelvereins. So erklingt am 20. Mai um 14 Uhr in Menkin das Abschlusskonzert des „Uckermärkischen Orgelfrühlings 2012“ und am 25. August kommen die Uckermärkischen Musikwochen mit dem Berliner Barocktrompetenensemble in die Brüssower Sophienkirche.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.