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05.10.2012

Tourismus/Freizeit

Pyramide vor der Stadt

von Monika Strehlow

Brüssow (ms) Die letzte Seite der unendlichen Geschichte vom Brüssower Aussichtsberg ist noch nicht aufgeschlagen. Und niemand weiß, ob inzwischen das letzte Kapitel begonnen wurde. Denn nachdem im September bis zu zwei Bagger gleichzeitig die aufgetürmten Erdmassen zu einer Pyramide zusammenschoben, ruhen die Arbeiten der Firma Ernst Röwer inzwischen wieder.

Im nächsten Jahr könnte das Mühen um diese touristische Attraktion der Kleinstadt zehnten Geburtstag feiern. Damals hatte Erwin Kieselbach, Schlosser und in den 1950er Jahren maßgeblicher Initiator der Brüssower Freilichtbühne, die Idee entwickelt, vor den Toren der Stadt einen Aussichtspunkt mit Blick über die Stadt hinweg bis nach Stettin einzurichten. Der Senior rannte Türen ein, kam hinten wieder hinein, wenn er vorn hinauskomplimentiert wurde. 2004 schließlich rangen sich die Stadtverordneten zum Beschluss durch. Manch einer ließ sich überzeugen, nachdem Kieselbach der Volksvertretung versichert hatte, dass das Projekt kaum etwas kosten würde.

Michael Rakow, damals Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und seit 2008 Bürgermeister Brüssows, hatte dagegen gestimmt. „Es war klar, dass solch ein Vorhaben nicht für Nullouvert zu haben sein würde. Doch den Beschluss hatte ich zu akzeptieren.“ Zusammengezählt wird zum Schluss. Doch bisher veranschlagt das Bauamt Brüssow rund 30 000 Euro, die in drei Abschnitten vom Landerwerb bis zum Rohbau nötig sind. Vom ursprünglich favorisierten Platz musste jedoch abgerückt werden. Dafür gab der Untergrund die Tragfähigkeit nicht her, zudem gehörte der Stadt das Grundstück nicht und es sprachen naturschutzrechtliche Aspekte dagegen. So wurde die Baugenehmigung für ein Areal weiter östlich ausgesucht.

Heute türmt sich von Prenzlau aus vor dem Ortseingang an der L 26, direkt am Abzweig nach Fahrenwalde, der „Kieselberg“ in den Himmel. Diese liebevoll gemeinte Bezeichnung mag der rectus spiritus nicht. Denn Erwin Kieselbach sieht sich selbst nicht im Vordergrund, sondern will seiner Heimatstadt zu etwas Besonderem verhelfen. So hatte er mit der Firma Röwer auch die ersten Transporte angeschoben. Das Straßen- und Tiefbauunternehmen nutzt dafür geprüftes Erdreich, das beim Straßenbau in der Umgebung anfällt, zum Beispiel als 2004 die Landesstraße nach Fahrenwalde grundsaniert wurde.

So dauerte es Jahr um Jahr, bis der Berg seine heute rund 25 Meter erreichte. Dabei will es Brüssow bewenden lassen. Schon jetzt reiche der Blick bei klarem Wetter tatsächlich bis Stettin, versichert Bürgermeister Rakow. Mitte Oktober werden die Arbeiten an dem – ohne zusätzliche Kosten – zur Pyramide geformten Hügel weitergehen. Noch 2012 soll der Rohbau mit einem Zugang vom See aus abgeschlossen sein. 2013 folgt die Begrünung, Sitzbänke, Informationstafeln und Parkmöglichkeiten müssen folgen. „Das Wichtigste steht uns aber mit der Vermarktung noch bevor“, weiß Michael Rakow.

Quelle: Prenzlauer Zeitung

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Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier.