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BRÜSSOWER MINIATUREN

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Durch Aufforstung zerstört

Großsteingräber in Hammelstall

von Norman Glowe - April 2009

Die vielen Bodendenkmäler und Funde aus der Jungsteinzeit im Brüssower Amtsbereich bezeugen, dass in der Umgebung von Brüssow bereits vor mehr als 5000 Jahren gesiedelt wurde.

Die ersten Menschen waren Rentierjäger, die vor 12000 Jahren durch unseren Landstrich zogen. Diese Jäger und Sammler legten aber noch keine Dauersiedlungen an. Sie nutzten vorerst nur Lagerplätze ähnlich den noch heute existierenden Nomaden in Asien oder Afrika. Sie waren in der Spätphase der letzten Eiszeit nach dem Abschmelzen des Inlandeises und der Ausbreitung von Tundren gezwungen, weiter zu ziehen.

Die jahreszeitlichen Nahrungs- angebote ließen zu der Zeit, die in der Fachwelt Paläolithikum1 oder Altsteinzeit genannt wird, noch keine Sesshaftigkeit über längere Zeiträume zu. In der darauf folgenden Mittelsteinzeit (Mesoli- thikum2) , konnten die Menschen bereits mehr Ressourcen nutzen. Eine artenreiche Flora und Fauna hielt jetzt Einzug. Das Ren zog nach Norden ab und Tiere wie Elch, Rothirsch, Reh und Wildschwein konnten nun gejagt werden. Den Fischfang betrieben sie mit Speer, Angel und Netz. Auch das Einsammeln von Waldfrüchten wie Pilzen und Beeren sowie das Ernten von Wildgemüse hatte das Nahrungsangebot der noch jagenden und sammelnden Menschen erweitert. Aus dieser Zeitepoche konnten nur wenige Funde in der Uckermark gemacht werden. Die nun aber aus der Mittelsteinzeit übergehende Jungsteinzeit, das Neolithikum3, ist es, die uns die vielen Megalith- oder Großsteingräber4 und Dolmen5 hinterlassen hat.

Die Menschen wurden sesshaft und betrieben überwiegend den Ackerbau und die Viehzucht. Es wurden Textilien aus tierischer Wolle hergestellt sowie auch Tongefäße. Auch die Bevölke- rungsanzahl nahm langsam zu. Man wohnte jetzt nicht mehr in saisonbedingten Lagerplätzen, sondern in Dörfern. Hinzu kamen wesentliche Besonderheiten im Grab- und Totenkult. Es wurden Großsteingräber angelegt, in denen man die Verstorbenen einzeln aber auch im Kollektiv beisetzte.


1. Paläolithikum: Altpaläolithikum - 2,5 Mio - 200000 v.u.Z.
Mittelpläolithikum - 200000 - 40.000 v.u.Z.
Jungpaläolithikum - 40.000 - 10.000 v.u.Z.
Spätpaläolithikum - 10.000 - 8.000 v.u.Z.
2. Mesolithikum: 8000 - 4500/3000 v.u.Z.
3. Neolithikum: 4500-3200 v.u.Z.
4. Megalithgräber: Megalith (griech. Mega -> groß u. Lithas -> Stein Großstein
5. Dolmen: Bretonisch (keltische Sprache) -> Steintisch

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