[home]   [termine]   [news]   [geschichte]   [fantasie]   [sponsoren]   [kontakt]
 


 

BRÜSSOWER MINIATUREN

Seite 1 von 2

Vorwort

In den Mitteilungen des Bezirksfachausschusses für Ur- und Frühgeschichte Neubrandenburg von 1978 fand Norman Glowe einen Beitrag über frühdeutsche Schalltöpfe in den Kirchen von Brüssow und Schmölln. Daraufhin besuchte er den Verfasser des Artikels Eginhard Dräger in Schwennenz und bat ihn, diesen nochmals in geänderter Form zu schreiben. Brüssow sollte dabei etwas hervorgehoben werden. Er willigte ein.

Eginhard Dräger war über Jahrzehnte ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger. Er entdeckte die „Suckower Keramik“, eine unverzierte, grob gemagerte, einfach geformte Keramik der slawischen Bevölkerung aus dem 6. bis 8. Jahrhundert. Und er war als Restaurator tätig. Dräger fuhr die Kirchen des damaligen Kreises Pasewalk und Prenzlau mit dem Fahrrad ab und restaurierte Wandmalereien und Altare; viele von ihnen unentgeltlich. Erwähnt werden muss, dass Dräger in der Zeit von 1972 bis 1975 die Kirche St. Sabinen in Prenzlau restaurierte. Auch die Strecke Schwennenz - Prenzlau und zurück fuhr er mit dem Rad, fast 100 km täglich, drei Jahre lang.

Alles für den guten Klang

Schalltöpfe in der Brüssower Kirche St. Sophia

Von Eginhard Dräger

Von den ältesten Kirchenbauten im einstigen Bistum Kammin blieben beiderseits der Randow drei erhalten, die eine bauhistorische Besonderheit aufweisen, nämlich in das damals übliche kalkgebundene reine Feldsteinmauerwerk eingelassene, zum Innenraum hin offene Tongefäße spätmittelalterlicher Machart.

Es spricht alles dafür, dass die unterschiedlich geformten, aber stets weitbauchigen Töpfe gleich bei der Errichtung der Außenmauern der Kirchen für sie mehr oder weniger genau vorherbestimmte Plätze erhielten und nicht erst später, als sich irgendeine Notwendigkeit dafür ergab, in herausgestemmte Löcher gelegt wurden. Als Zweck des offenkundig nicht allgemein üblichen Verfahrens kann ehestens eine positive Beeinflussung der Raumakustik gelten die dann so ausgestattete Kirchen vor anderen auszeichnete. Die Kirchen von Brüssow und Schmölln waren denn auch deutlich für bevorzugte, zu städtischer Entwicklung geeignete Orte gedacht.

zurücknach obenweiter im Text