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BRÜSSOWER MINIATUREN

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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Brüssow

Von Einhard Brosinsky - April 2006

1970 Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr konzentrierte sich zunehmend auf die Belange des Brandschutzes, dabei spielten die Kontrollen anlässlich der Woche der Winterbereitschaft und des Brandschutzes eine wesentliche Rolle.
Gesundheitliche Gründe machten einen Wechsel des Wirkungsbereichsleiters erforderlich. Kamerad Hermann Malzahn schied aus der Funktion aus, und Kamerad Willi Drewes wurde zum neuen Wirkungsbereichsleiter per 01. Juli berufen.

1971 Geologische Erkundungen auf dem Territorium des Kreises Pasewalk, die u.a. der Suche nach Erdöl- und Erdgasvorkommen galten wurden vorbereitet. Für eventuell erforderliche Einsätze wurden durch die Abteilung Feuerwehr besondere Einsatzpläne erarbeitet. Neben anderen Wehren wurde die Brüssower Wehr für Einsätze an den Bohrtürmen bei Wollin und Stolzenburg vorgesehen. Die Einweisungen der Wehren in die geplanten Aufgaben erfolgten dann in den folgenden Jahren (1972 Wollin, 1974 Stolzenburg).

1972 Die zum Bestand der Brandschutzeinheit (BSE) gehörende Einsatzgruppe der Wehr war im Rahmen der speziellen Aufgaben dieser Einheit für Sondereinsätze vorgesehen und wurde auch entsprechend eingesetzt.
Am 13.07. wurde die Einsatzgruppe zu einem Sondereinsatz nach Waldeshöhe bei Jatznick gerufen. Gemeinsam mit anderen Feuerwehren der BSE hatte sie die Aufgabe, die Wasserversorgung bei einer Maßnahme zur Schadstoffdeponierung abzusichern.
(Die BSE wurden Ende der 50. Jahre aufgestellt, sie gingen aus den "Katastrophenbauzügen" hervor. Gemäß dem Brandschutzgesetz vom 18.01.1956 und den dazu erlassenen Folgebestimmungen sowie dem Gesetz über den Luftschutz in der DDR vom 11.02.1958 erfolgten die Festlegung wer für welche Aufgaben zuständig war. Daraus leiteten sich auch die Aufgaben der BSE ab. Wie früher den Löschbereitschaften, waren ihnen besondere Einsatzaufgaben an Schwerpunktobjekten der Wirtschaft und im Verteidigungsfalle zugedacht.)
Die Brüssower Wehr war in den 52. Brandschutzzug integriert, der für Einsätze auf dem gesamten Gebiet des Bezirkes Neubrandenburg vorgesehen war. Im 52. Brandschutzzug waren Kräfte und Mittel der Feuerwehren Pasewalk, Löcknitz, Brüssow und Rothenklempenow und integriert. An den regelmäßigen Ausbildungsmaßnahmen dieser "Spezialkräfte" nahm die Gruppe der Brüssower Wehr teil.
(07. Juni 1972) Erlass der „Anordnung zur Änderung der Statuten der Freiwilligen Feuerwehren und Pflichtfeuerwehren der örtlichen und betrieblichen Brandschutzorgane“.)

1973 Die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Brüssow erkämpft beim Kreisausscheid in Löcknitz den 3. Platz in der Disziplin Löschangriff.

1974 Kam. Müller muss aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit als Wehrleiter aufgeben. Kamerad Horst Bromberger wird zum Wehrleiter berufen.
(Veränderungen in der Verwaltungsstruktur der DDR führten zur Bildung von Gemeindeverbänden. Teilweise war damit verbunden, dass, bis dahin selbständige Gemeinden, als Ortsteile in größere Gemeinden eingegliedert wurden. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Angliederung der Gemeinde Grimme an die Stadt Brüssow. Im Laufe der Zeit wurde die Struktur der Wirkungsbereiche an die Struktur der Gemeindeverbände angepasst.)
Die 1932 gegründete Freiwillige Feuerwehr Grimme wurde damit offiziell zur Kommandostelle der Brüssower Wehr. Die Feuerwehr Grimme verfügte als Einsatztechnik nur über einen Tragkraftspritzenanhänger (TSA). Besonders hervorgehoben seien die Aktivitäten der Wehr im Feuerwehrkampfsport und bei der Schaffung eines Naherholungs- und Freizeitzentrums in einem ehemaligen Kiestagebau in unmittelbarer Nähe des Dorfes.
(Am 19. Dezember verabschiedete die Volkskammer das "Gesetz über den Brandschutz in der Deutschen Demokratischen Republik - Brandschutzgesetz -".)

1975 Am 26. 12. kam es gegen 4 Uhr zu einem Großbrand in der Schweinezuchtanlage im Ortsteil Petersruh.
Trotz intensiver Anstrengungen der Feuerwehr konnte nicht verhindert werden, dass das Stallgebäude vernichtet wurde. 450 Tiere kamen im Rauch und in den Flammen um. Als Brandursache wurde der unsachgemäße Umgang mit Infrarotstrahlern ermittelt.

1976(Am 02.02. erging die "Anordnung über die Aufgaben und Organisation der örtlichen freiwilligen Feuerwehren und der betrieblichen Feuerwehren sowie die Rechte und Pflichten ihrer Angehörigen". Darin wurde u.a. festgelegt, dass die Angehörigen der Berufsfeuerwehren in Betrieben, Kombinaten und Einrichtungen die gleichen Dienstgrade führen wie die freiwilligen Feuerwehren.)
Am 02. März erfolgte durch den Staatsanwalt und die Abteilung Feuerwehr in Brüssow eine Auswertung des Stallbrandes in der Schweinezuchtanlage Petersruh.

1977 Mit einem Jahr "Verspätung" begingen die Kameraden und ihre Angehörigen den 80. Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Brüssow. Dieses Ereignis wurde mit einem gemütlichen Beisammensein gefeiert. Die Gelder für diesen Abend hatten sich die Kameraden mit Einsätzen in der Rübenpflege erarbeitet.

1978 Kamerad Willi Drewes übergabt die Leitung des Wirkungsbereiches Brüssow an Kamerad Siegfried Dähn (FF Bergholz). Kamerad Drewes wurde zum "Stellvertreter für Staatliche Kontrolle im Brandschutz" berufen und arbeitete weiter in der Wirkungsbereichsleitung mit.
Die Kräfte und Mittel des 52. Brandschutzzuges, darunter auch eine Einsatzgruppe der Brüssower Wehr wurden am 15.10. in Bereitschaft gehalten. An diesem Tag erfolgte erstmalig ein Bahntransport von Brennstäben des Kernkraftwerkes Greifswald.

1979Die extremen Witterungsbedingungen zum Jahreswechsel 1978/79 und im Februar 1979 stellen auch an die Angehörigen der Feuerwehr hohe Anforderungen. Da auf Grund von Schneeverwehungen der Triebwagen der Deutschen Reichsbahn bei Frauenhagen stecken blieb, befreiten die Kameraden der Wehr die Reisenden aus dieser misslichen Lage. (Am 22.02. landete der Chef der Rückwärtigen Dienst des Militärbezirkes V (Neubrandenburg) mit einem Hubschrauber beim Brüssower Bahnhof. Ziel der Visite des Generals war die Koordinierung von Maßnahmen zur Schneeräumung auf der Bahnstrecke Löcknitz - Brüssow - Prenzlau.) Im Mai erklärte Kamerad Bromberger seinen Rücktritt als Wehrleiter. Er wurde daraufhin mit Beschluss des Rates der Stadt von der Funktion abberufen. Zum neuen Wehrleiter wurde Kamerad Günter Körtner berufen.

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